Schleppen, striegeln und walzen für gesundes Grünland

Schleppen
Foto: Landvolk
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L P D – In diesen Tagen beginnt der Weideaustrieb. Milchvieh- und Rinderhalter haben nun alle Hände voll zu tun, ihre Grünlandflächen vorzubereiten. Die Weiden werden geschleppt, gestriegelt, gewalzt und gedüngt, um dem Gras einen guten Start ins Frühjahr zu geben. „Bisher waren die Flächen noch recht nass und konnten nicht befahren werden, aber die Pflegearbeiten müssen nun unbedingt erledigt werden, damit die Tiere auf die Weide können“, sagt Dr. Karsten Padeken, Vorsitzender des Grünlandausschusses im Landvolk Niedersachsen. „Zunächst sind die Tiere nur stundenweise draußen, weil der Aufwuchs noch nicht zum zu satt werden reicht. Aber in zwei Wochen können die Kühe dann den ganzen Tag draußen bleiben“, erklärt der Grünlandbauer. Probleme bei der Futterumstellung gebe es kaum, vor allem die Haltung in Boxenlaufställen mache die Umstellung auf die Weidehaltung im Frühjahr einfach.

Der Landwirt aus der Wesermarsch lässt seine Kühe immer früh raus. In der Region halten knapp 90 Prozent der Milchviehhalter ihre Kühe im Sommer auf der Weide. Der Grünland-anteil „im grünen Dreieck“ ist mit 87 Prozent der höchste in ganz Deutschland. Einige Kühe sind bald Tag und Nacht draußen oder können selbst zwischen Stall und Weide wählen. Sie werden nur zum Melken reingeholt. Ein früher Start in die Weidesaison zu Vegetationsbeginn bietet viele Vorteile. Gut dosiert ist das „Treten“ und „Fressen“ der Kühe genau das Richtige, um die Gräser zum Wachsen zu bringen und so eine dichte und gesunde Grasnarbe zu erhalten. Die ersten Tage auf der Weide sind für alle Tiere immer etwas Besonderes. Mit ausgelassenen Bocksprüngen zeigen nicht nur Kühe und Rinder, sondern auch Schafe, Pferde oder Ziegen ihre Freude über die neugewonnene Freiheit, bevor sie sich über das frische Gras hermachen. Im Winter bekommen die Tiere dieses in Form von Grassilage, die in den Grünlandregionen bereits im Mai das erste Mal eingefahren und bis zur Stallsaison eingelagert wird. (LPD 28/2016)