L P D – Was machen, wenn der Waldarbeiter sich in den Fuß sägt? Wohin kommen, wenn Hilfe schnell nötig ist? Wo befindet man sich überhaupt gerade im Wald? Eigentlich war sie für Forstarbeiter gedacht, doch aufgrund zunehmender Freizeitaktivitäten im Wald, wie Spaziergängen, Crossläufen oder Mountainbike-Touren, wird die App „Hilfe im Wald“ zunehmend von Touristen und Waldspaziergängern genutzt. „Hilfe im Wald zeigt dem Smartphone-Nutzer wo sich der nächste forstliche Rettungspunkt befindet. Die Landesforstverwaltungen haben als erste im großen Stil mitgemacht. Jetzt erkennen verstärkt kleinere Kommunen den Vorteil und liefern Daten. Sie haben vor allem den Bereich Freizeit und Sport im Blick“, erklärt Matthias Nagel von der Intend Geoinformatik GmbH gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.
Die App „Hilfe im Wald“ zeigt, nachdem das Kartenmaterial zuvor heruntergeladen wurde, den nächstgelegenen Rettungspunkt mit Bezeichnung und Koordinaten sowie die eigene Position an. „Das ist vor allem prophylaktisch zu sehen. Berufliche Nutzer schauen sich im Vorfeld an, wo in dem vorgesehenen Arbeitsbereich sich Rettungspunkte befinden“, beschreibt Nagel die Nutzung der App, die in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverband (AGDW), dem Kuratorium für Forst- und Waldarbeit und weiterer Akteure entwickelt wurde. Im Notfall werden der Feuerwehr via 112 die Koordinaten des nächsten Rettungspunktes mitgeteilt, sodass eine schnellere Bergung des Verunglückten möglich ist. „Da es in entlegenen Waldgebieten oftmals keinen Handyempfang gibt, funktioniert unsere App auch nur mit GPS. Ein Handyempfang ist nicht nötig“, erklärt Matthias Nagel. Wie oft die App schon als Retter in der Not diente, könne er nicht sagen. Dazu gebe es keine Daten. „Aber anhand der Kommentare in der Netzgemeinschaft bekommen wir Lob als auch Tadel mit“, berichtet Nagel. Da die Landesforsten in Zusammenarbeit mit der Forsttechnik neue Rettungspunkte setzen, werde die App regelmäßig aktualisiert. Zurzeit sei man im Gespräch, ob Rettungspunkte aus Österreich und Dänemark hinzugefügt werden können. „Doch ohne Sponsoren wäre dieses Projekt nicht zu leisten. Schön wäre es zudem, wenn sich der Privatwald mehr einbringen würde. Dann könnte das Rettungsnetz noch dichter werden“, regt Nagel weitere Verbesserungen an. Die App „Hilfe im Wald“ kann kostenlos für Android und iOS in den Stores heruntergeladen werden. (LPD 85/2018)