Schweinebestände EU-weit auf Wachstumskurs

Schweinebestände EU-weit auf Wachstumskurs - Foto: Landvolk
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L P D – Deutschlands Schweinehalter sind doppelt verunsichert: Auf der einen Seite dämpfen die gegenüber dem Vorjahr gesunkenen Erzeugerpreise die Freude am Schwein, noch mehr aber wirken sich politische Unsicherheiten auf die Tierhalter aus. Letzteres veranlasst in erster Linie deutsche Schweinehalter zu großer Zurückhaltung bei Neueinstallungen. „Ganz eindeutig wirkt sich die Diskussion um die Tierhaltung in Deutschland auf die Entscheidungen unserer Mäster und Zuchtsauenhalter aus“, verdeutlicht Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke. Er verweist auf jüngste Daten des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat). Danach haben Deutschlands Schweinehalter im ersten Halbjahr 2018 ihre Tierzahlen gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozent auf 27,1 Millionen Tiere reduziert. Das ist die niedrigste Tierzahl seit 2011. Noch stärker nahm die Zahl der Zuchtsauen ab, hier gab es ein Minus von 2,5 Prozent auf 1,86 Millionen Tiere. Nur in Rumänien, wo die Afrikanische Schweinepest mit 922 Ausbrüchen in Nutztierbeständen bis Anfang September ihren Tribut forderte, ist der Rückgang noch höher. Die rumänischen Tierhalter reduzierten ihren Schweinebestand um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr auf aktuell 4,1 Millionen Tiere. EU-weit wurden im Sommer 126,8 Millionen Schweine gezählt, gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 1,7 Prozent.

In allen anderen EU-Ländern dagegen haben die Tierhalter ihre Bestände vergrößert; nur für Frankreich lagen aus der aktuellen Sommerviehzählungen noch keine Daten vor. Kräftige Zuwächse melden die Statistiker für Spanien, Polen und Dänemark. So haben die Iberer ihren Schweinebestand um 5,2 Prozent auf 30,15 Millionen Tiere ausgebaut, sie sind unangefochten Europas größte Schweinemastregion und haben in fünf Jahren die Tierzahlen um mehr als 20 Prozent erhöht. Auch die polnischen Tierhalter steigerten ihre Tierzahlen, und zwar um 4,2 Prozent auf 11,83 Millionen Stück. Auf Wachstumskurs sind auch die dänischen Schweinehalter, ihre Tierzahl wuchs um 3,3 Prozent auf 12,88 Millionen Tiere. Sie zählen außerdem vor Ungarn, Irland und Italien zu denjenigen, die auch mehr Sauen in ihren Ställen hatten. In Dänemark wurde der Sauenbestand um 3,3 Prozent auf 1,27 Millionen Tiere erhöht, EU-weit verringerte sich deren Zahl jedoch um knapp ein Prozent gut zehn Millionen Tiere. (LPD 73/2018)