L P D – Politisches und ehrenamtliches Engagement für den Berufsstand gehört bei den jungen Landwirten zum Programm. Vor 25 Jahren gründeten sich die Junglandwirte Niedersachsen e.V. als Zusammenschluss auf Landesebene, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Der Landesvorstand versteht sich dabei nach Aussage des Vorsitzenden Eric Brenneke als niedersächsisches Sprachrohr und Ansprechpartner des Landvolkes. In den Regionen agieren die organisatorisch und inhaltlich selbständigen Arbeitskreise. Sie melden sich selbstbewusst zu Wort und dürfen durchaus kontroverse und progressive Thesen vertreten.
Die Keimzelle der Junglandwirte Niedersachsen lag im Raum Bremervörde. Im Frühjahr 1988 hoben 16 Arbeitskreise in Neubruchhausen bei Bassum den landesweiten Zusammenschluss aus der Taufe. Zu den treibenden Kräften zählte Gerhard Eimer. Er hatte vier Jahre den Vorsitz inne. „Die jungen Landwirte wollten damals ihre Zukunft selbst gestalten“, sagt er zur Motivation der Gründungsmitglieder. Ihn habe zu Anfang die Sorge umgetrieben, ob dieser Elan sich halten würde. Umso mehr freut sich Gerhard Eimer heute, dass sie sich als ernst zu nehmende Kraft im Berufsstand etabliert haben. Wie viele andere Junglandwirte in exponierter Stellung übernahm Eimer später Verantwortung im Landvolkkreisverband. Damit wird die Organisation wie die Landjugend ihrem Anspruch als Nachwuchsorganisation des Landvolkes gerecht. Hier setzt auch der „Studienkurs Niedersachsen“ an. Kursleiter und Milchviehhalter Berndt Tietjen schult seit zehn Jahren junge Landwirtinnen und Landwirte für ein zukünftiges Ehrenamt und stellt dabei die Persönlichkeitsbildung in den Mittelpunkt.
Erste Arbeitskreise junger Landwirte gründeten sich in Niedersachsen in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Zurzeit gibt es landesweit 25 Arbeitskreise, die häufig organisatorisch eng mit den Landvolk-Geschäftsstellen zusammenarbeiten. Trotz dieser Kooperation hat der Berufsnachwuchs immer wieder kontroverse Ideen vertreten, beispielsweise 1995 mit einem Positionspapier zur zukünftigen Struktur der landwirtschaftlichen Beratung. Die inhaltlichen Schwerpunkte der Arbeitskreise spiegeln die jeweils aktuelle agrarpolitische Themenlage wider. Sie reichen von nachwachsenden Rohstoffen über Umweltschutz, Marketing, Strukturpolitik bis zur Bildungs- und EU-Agrarpolitik. Junge Landwirte mischen sich stets engagiert in viele Themen ein. Höhepunkt der Jahresarbeit der Junglandwirte Niedersachsen ist der Junglandwirtetag, der als Vortragsveranstaltung jeweils gemeinsam mit einem regionalen Arbeitskreis ausgerichtet wird. In diesem Jahr geht es am 24. Februar in Oesede um die Frage, wie Schweinehalter mehr Akzeptanz erreichen können. (LPD 7/2014)