Showdown im Schafstall

Showdown im Schafstall - Foto: D. Voigt
Foto: D. Voigt

L P D – Für die 11.500 niedersächsischen Schafhalter ist die Zeit zwischen Ende Januar und Mitte März besonders intensiv. In dieser Zeit werden die Lämmer geboren. Auch wenn die meisten Geburten ohne Komplikationen und menschliches Zutun ablaufen, ein prüfendes Auge werfen die Tierhalter lieber einmal mehr in den Stall. Auch nachts stehen sie nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes regelmäßig auf und schauen nach den Tieren. Einige haben bereits technisch aufgerüstet und überwachen die Ställe mit Kameras. Aber der persönliche Eindruck von Mutterschaf und Jungtier kann dadurch nicht ersetzt werden. Die Mutterschafe werden zum Ablammen in den Stall gebracht, damit die Lämmer eng bei der Mutter und vor der Witterung geschützt sind.

Etwa 237.000 Schafe werden in Niedersachsen gehalten, bundesweit sind es 2,3 Millionen. Viele Tiere stehen bei Hobbyhaltern in Kleinstbetrieben. Lammfleisch ist vor allem zu Ostern sehr beliebt. Die im Frühjahr vermarkteten Tiere sind aber überwiegend schon im Vorjahr zur Welt gekommen. Die jetzt geborenen Lämmer werden auf die Weide gebracht, sobald sie groß genug sind und das Wetter es zulässt. Schafe sind sehr robust und können extensiv gehalten werden. Nur bei andauerndem Regen brauchen sie einen Unterstand mit trockenem Boden. Kontakte zu Schafhaltern und Direktvermarktern nennt die Homepage der Schafzuchtverbände: www.schafzucht-niedersachsen.de.

In manchen Regionen prägen Schafe das Landschaftsbild und sind im Dauereinsatz für die Landschaftspflege, beispielsweise in der Lüneburger Heide oder an der Küste auf den Deichen. In anderen Regionen sind die genügsamen Tiere rar geworden, und ein Wanderschäfer mit Herde sorgt für großes Aufsehen. Seit immer wieder Weidetiere von Wölfen gerissen werden, sind die Schafhalter in großer Sorge um die Tiere, weil sie wissen, weder Zäune noch Esel oder Hunde können die Raubtiere sicher fernhalten. Für die Tierhalter sind die psychischen und physischen Belastungen schwer auszuhalten. Immer wieder stehen sie nachts auf, um nach ihren Tieren zu sehen. Der Anblick einer Herde, die Opfer von Wölfen geworden ist, die getöteten, verletzten und traumatisierten Tiere, verkraften einige nicht. Sie kapitulieren vor dem Wolf und steigen lieber aus der Schafhaltung aus. (LPD 19/2017)