Stromautobahnen dürfen Höfe nicht ausbremsen

Stromautobahnen dürfen Höfe nicht ausbremsen - Foto: Landvolk Göttingen
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L P D – „Unsere Landwirte erwarten, dass sich die Bundesnetzagentur mit den Vorschlägen, Anregungen aber auch Sorgen der Landwirtschaft auseinandersetzt und diese gleichberechtigt mit allen andren Interessen bei der Planung und Umsetzung der großen Stromautobahnen berücksichtigt.“ Mit dieser Aussage wirbt Landvolkvizepräsident Ulrich Löhr für ein faires Miteinander bei der weiteren Planung der geplanten Stromtrassen. Leider zählten die Landwirte mit ihren Flächen zu dem am stärksten betroffenen Personenkreis. Deshalb sei die Landwirtschaft bei den sogenannten Antragskonferenzen der Bundesnetzagentur zu SuedLink stark vertreten. Dies zeigte der erste Behördentermin  für Niedersachsen in Osterode und werde sich am 13. Juni in Hannover  und am 20. Juni in Verden wiederholen. Mit der Entscheidung für den Erdkabelvorrang habe der Gesetzgeber die Bedenken vieler Bürger und Kommunen befriedet, der Landwirtschaft aber die dauerhaften Lasten aufgebürdet. Es gehe nun darum, den Flächenverbrauch und die Auswirkungen der Leitungen so weit wie möglich zu minimieren. „Nach unseren Selbstverständnis müssen alle Planungsparameter  sehr sorgfältig gegeneinander und untereinander abgewogen werden“, sagt Löhr.                                                                                                                             

Die aus regenerativen Energien gespeiste Leitung muss ressourcenschonend im Hinblick auf den Flächenbedarf umgesetzt werden, Eingriffe  und zusätzliche Ausgleichsbedarf sind möglichst zu vermeiden. Vorhabenträger und Bundesnetzagentur sind gefordert, vorrangig die Möglichkeiten der Bündelung mit der bereits vorhandenen Infrastruktur zu prüfen. Unter Beachtung neuer technischer Verfahren sollte eine Verlegung  entlang von Autobahnen ebenso genutzt werden wie die in öffentlichen Flächen, wie beispielsweise den Randbereichen von Truppenübungsplätzen. Löhr erinnert an das 10-Punkte-Papier, das der Verband bereits an die Bundesnetzagentur übergeben hat. Es listet die Punkte auf, die nach Einschätzung des Landvolkes bei der Umsetzung der Südlinkplanung zum Zuge kommen müssen. Danach ist der Korridor- und Leitungsverlauf so zu wählen, dass Durchschneidungen landwirtschaftlicher Flächen minimiert wird, da die Erdverkabelung eine Beeinträchtigung des Pflanzenwachstums befürchten lässt. Die Wärmeabstrahlung der Leitung wurde in Osterode vom Vorhabenträger Tennet für die bisherige Ausführung mit 60 Watt pro laufenden Meter der Leitungen angegeben, diese Wärmeeffekte auf den Boden müssen über technische Lösungen minimiert werden. „Wir Landwirte sind Erzeuger und Nutzer von Energie. Wir sehen uns in der gesellschaftlichen Verantwortung und wollen unseren Teil zum Gelingen der Energiewende beitragen, aber wir wollen mit unseren Höfen bei der Umsetzung nicht ausgebremst werden“, verdeutlicht Löhr.(LPD 42/2017)

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