L P D – Rübenmäuse, Trecker mit Anhängern und LKW fahren seit Beginn der Woche eine süße Ernte ein: Von montags bis freitags bringen sie Rüben von Niedersachsens Feldern zu fünf Fabrikstandorten der Nordzucker AG. Bis in die erste Januarwoche hinein wird die Kampagne 2013/14 dauern, berichtet der Landvolk Pressedienst. Frühe Ertragsschätzungen möchte Dr. Heinrich-Hubertus Helmke vom Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) nicht abgeben. „Die Landwirte ernten jetzt erst einmal und zählen dann zusammen“, sagt er. Grundsätzlich lasse das bisherige Wetter und die Entwicklung auf den Feldern aber eine Ernte mit Erträgen deutlich unter dem fünfjährigen Mittel erwarten, nach den Rekord-Rübenjahren in 2011 und 2012. Weil die Lager zum Teil noch mit Zucker aus den sehr guten Vorjahren gefüllt seien, habe zudem die Anbaufläche in Niedersachsen um etwa 10.000 Hektar abgenommen. Während in den Vorjahren hierzulande auf rund 100.000 Hektar Rüben wuchsen, sind es in diesem Jahr nur rund 90.000 Hektar, berichtet Helmke. Im Weser-Leine Gebiet seien die Bestände insgesamt etwas besser durch die schwierige Saison gekommen als im östlichen Teil des Landes, nennt Helmke Ergebnisse aus Umfragen der regionalen Anbauverbände.
Wie bei anderen Kulturen gibt es je nach Standort große Unterschiede in den Rübenbeständen, bedingt durch das jeweilige Wetter. Über den Zuckergehalt in den Rüben werden auch die kommenden Wochen entscheiden. Bei sonnigen Tagen und kühlen Nächte lagern die Rüben nun richtig Zucker ein. Um die Verarbeitung in den vorhandenen Fabriken zu stemmen, muss die Kampagne etwas früher als zur optimalen Reife beginnen und etwas später schließen. Weil die Zuckerfabrik die Rüben bei den Landwirten abruft, zahlt sie als Ausgleich für geringere Zuckergehalte eine Früh- oder eine Spätlieferprämie.
Mit der Bitte um besondere Vorsicht wenden sich die Rübenanbauer an Autofahrer, sie sollten ein Auge auf die Erntefahrzeuge auf den Landstraßen haben. Anders als die Getreideernte fällt die Rübenkampagne in die Jahreszeit mit früh einsetzender Dämmerung oder Nebel, zudem können die Straßen von Laub und Regen rutschig sein. Autofahrer sollten bei Fahrten auf der Landstraße bedenken, dass auch aus kleineren Feldwegen große Maschinen auf die Straßen abbiegen können. Aus zu schnellen Autos können bei aller Achtsamkeit der Fahrer leider auch große und gut beleuchtete Maschinen übersehen werden. (LPD 71/2013)