Süßere Rüben benötigen weniger Ackerflächen

Süßere Rüben benötigen weniger Ackerflächen - Foto: Landvolk
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L P D – Landwirtschaft ist nie statisch, das belegt sehr eindeutig eine Datenauswertung des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ). Danach haben die Rübenbauern ihre Anbaufläche in den vergangenen Jahren nahezu stetig zurückgefahren, die Zuckererzeugung aber blieb auf annähernd gleich hohem Niveau. Blickt man genauer in die Statistik, so stiegen die durchschnittlichen Rübenerträge und damit der Zuckerertrag je Hektar deutlich an. Der Zuckertrag erreichte im vergangenen Jahr im Schnitt 13,3 Tonnen je Hektar (t/ha) und liegt damit um fast genau fünf Tonnen höher als im Jahr 1996. Die durchschnittlichen Zuckergehalte je Hektar pendeln dagegen recht beständig im Bereich zwischen 17 bis 18 Prozent, während der Rübenertrag von 46 bis 74 t/ha ebenfalls deutlich zulegte. Die Daten sind Durchschnittsergebnisse der vom DNZ repräsentierten 7.500 Mitglieder in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern sowie Teilen Sachsen-Anhalts. Der Ertragsfortschritt führte zu einer geringeren Anbaufläche. Sie reduzierte sich von 250.000 ha im Jahr 1996 auf 147.000 ha im Jahr 2016.

Möglich gemacht hat diesen Wandel ein deutlicher Züchtungsfortschritt, der auch für die Zukunft noch weitere Fortschritte erwarten lässt. Zusätzlich aber „haben wir Landwirte die Anbautechnik immer weiter verfeinert. Wir passen Bodenbearbeitung, Düngung und auch Pflanzenschutz immer genauer den Erfordernissen der Rüben an und können damit die züchterisch möglichen Zuwächse im Ertrag tatsächlich realisieren“, schildert Helmut Bleckwenn als Vorsitzender des DNZ. Die „frei“ gewordenen Ackerflächen werden zu einem Teil von den Landwirten anderweitig genutzt, aber sie geben den Ackerbauern auch Freiraum für mehr Biodiversität wie beispielsweise Blühstreifen oder anderen ökologischen Vorrangflächen. Im europaweiten Vergleich liegen die norddeutschen Zuckerrübenanbauer mit einem Zuckerertrag von 13,3 t/ha im Spitzenbereich, noch höher liegen die Erträge in Spanien, wo unter südlicher Sonne und mit intensiver Beregnung 16 t/ha zu schaffen sind. Dagegen gibt es bei EU-Neuling Rumänien mit sechs t/ha noch deutlich Luft nach oben. (LPD 15/2017)