Tiere kommen trotz milder Temperaturen in den Stall

Tiere kommen trotz milder Temperaturen in den Stall - Foto: Landvolk
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L P D – Die Temperaturen erinnern zwar eher an Frühlingstage, das Jahr neigt sich aber trotzdem dem Ende zu. Die Landwirte haben ihre Weidetiere deshalb in den vergangenen Wochen in die Ställe geholt, berichtet der Landvolk-Pressedienst. „Die Weiden sind nass und bieten den Kühen keine trockene Liegefläche mehr“, sagt Amos Venema, Milchbauer aus Jemgum in Ostfriesland einem Fernsehsender. Außerdem befürchtet er Trittschäden und ein zu geringes Futterangebot für seine 170 Milchkühe. „Den Tieren würde es draußen schlechter gehen als im Stall“, erklärt er. Und das Wohl seine Kühe ist ihm wichtig. Auch weil sie die beste Milch geben, wenn sie sich wohlfühlen. Nur mit dem Milchpreis ist er wie alle seine Berufskollegen derzeit unzufrieden. „Wir machen im Moment sieben Cent Verlust pro Liter Milch“, rechnet Venema vor. Er hofft auf eine Verbesserung im Jahr 2016 – auch, damit sich die Stimmung unter den Landwirten wieder verbessert.

Anders als bei der Milch sind die Preise für Rindfleisch in diesem Jahr gestiegen. Nach Angaben der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) wurde Rindfleisch in diesem Jahr stärker nachgefragt als im Vorjahr. Die vermarktete Rindfleischmenge nahm in den ersten drei Quartalen des laufenden Jahres um 2,3 Prozent zu. Jungbullen mit besseren Qualitäten erreichten die besten Preise. Ende Oktober wurde das Vorjahresniveau für ihr Fleisch zuletzt um 30 Cent pro Kilogramm überschritten. Das Angebot wird nach wie vor als unterdurchschnittlich bezeichnet.

Deutsche Rinder sind auch im Ausland gefragt. Laut AMI werden im aktuellen Jahr wahrscheinlich mehr Rinder als Zucht- und Nutzvieh aus Deutschland ausgeführt als in den Jahren zuvor. Nach den aktuellen Ergebnissen der Tracesdatenbank wurden in den ersten drei Quartalen über zwei Prozent mehr Rinder exportiert als im Vorjahreszeitraum. Der Hauptanteil der Ausfuhr sind die Kälberexporte in Richtung Niederlande, sie betragen gut zwei Drittel aller Rinderausfuhren und stiegen im aktuellen Jahr bislang um zehn Prozent. Weitere wichtige Abnehmerländer für deutsche Rinder sind Belgien, Spanien, Frankreich und Polen, allerdings gingen die Ausfuhrzahlen in diese Länder teilweise sogar sehr deutlich zurück. Auch der Handel mit der Türkei stieg im Vergleich zu 2014 deutlich an. Gegenüber den Rinderexporten von 2014 wurden die gelieferten Tierzahlen in die Türkei fast verfünffacht. (LPD 89/2015)