Tierhalter in Sorge vor Tierseuchen

Tierhalter in Sorge vor Tierseuchen - Foto: Landvolk
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L P D – Schweinehalter treibt weiter die Sorge vor der Afrikanischen Schweinepest (ASP) um, Halter von Rindern, Schafen oder Ziegen versetzt die Blauzungenkrankheit in Alarmbereitschaft. Die Blauzungenkrankheit war erstmals im August 2006 in Deutschland aufgetreten und hat damals erhebliche wirtschaftliche Schäden ausgelöst. Über eine flächendeckende Impfung konnte ab 2008 die Zahl der Neuerkrankungen deutlich reduziert werden, schließlich galt Deutschland seit Februar 2012 als frei von Blauzungenkrankheit. Mitte Dezember 2018 wurde das Virus nun erstmals in Baden-Württemberg wieder nachgewiesen, inzwischen sind auch Rheinland-Pfalz sowie das Saarland betroffen. Die Restriktionen reichen bis nach Hessen und Nordrhein-Westfalen. Die für den Menschen völlig ungefährliche Tierseuche wird von einer Mückenart, sogenannten Gnitzen, übertragen. Daher sollten Tierhalter jetzt die Wintermonate nutzen, um ihre Tiere rechtzeitig vor der Weidesaison mit dem ausreichenden Impfschutz zu versehen. Bei Infektionen drohen strenge Verbringungs- und Handelseinschränkungen. „Tierhalter sollten den einfachen Weg der Vorsorge wählen und ihre Tiere nach Genehmigung durch die zuständige kommunale Veterinärbehörde impfen“, rät Georg Meiners, im Landvolk Niedersachsen Vorsitzender des Tierseuchenausschusses. Er verweist auch auf die Empfehlungen des Friedrich-Loeffler-Institutes. Tierhalter sollten sich mit ihrem Tierarzt beraten, da es verschiedene Virustypen und verschiedene Impfstoffe gibt. Veterinärbehörden können im Zuge der vorsorgenden Tierseuchenbekämpfung eine Impfung auch anordnen.

Ausschließlich mit Vorsorgestrategien müssen sich Schweinehalter gegen die Schweinepest (ASP) schützen. Dazu zählt auf den Höfen die Überprüfung der sogenannten Biosicherheitsmaßnahmen. „Jeder Schweinehalter sollte regelmäßig kontrollieren, ob er mit seinen Vorsorgestrategien noch auf dem aktuellen Stand ist“, empfiehlt Georg Meiners. Dazu zählen Sicherheitsschleusen, eine weitgehende Einschränkung der Personen- und Tierkontakte sowie Schutzkleidung. Auch Verbraucherinnen und Verbraucher können aktiv mithelfen, die Gefahr eines ASP-Ausbruchs zu minimieren. So sollten keine Lebensmittelreste unsachgemäß an Rastplätzen oder in der freien Landschaft entsorgt werden. Sie könnten mit dem ASP-Virus infiziert sein und zur Ansteckungsquelle für Wildschweine werden. Mit Flugblättern in 14 verschiedenen Sprachen werden auch Kraftfahrer, Transitreisende und Saisonarbeitskräfte angesprochen. Wie die Blauzungenkrankheit ist auch die Schweinepest für Menschen ungefährlich, für Tiere jedoch höchst infektiös. Beide Krankheitserreger könnten einen enormen wirtschaftlichen Schaden verursachen. Aktuelle Informationen gibt es unter www.tierseucheninfo.niedersachsen.de . (LPD 09/2019)