L P D – Das Futter deutscher Nutztiere stammt zum weitaus überwiegenden Teil aus deutscher Erzeugung. Futter mit einem Futterwert von fast 85 Mio. Getreideeinheiten verfütterten die deutschen Tierhalter im Wirtschaftsjahr 2015/16 (1. Juli bis 30. Juni). 92,6 Prozent dieses Futters, kam aus inländischer Erzeugung. Den Löwenanteil stellt mit 53,6 Prozent erneut das sogenannte Rau- oder Saftfutter, vorrangig für Wiederkäuer wie Rinder, Schafe oder Ziegen. Diese Daten zitiert der Landvolk-Pressedienst aus Zahlenmaterial, das der Deutsche Verband Tiernahrung vorgelegt hat. 45,4 Prozent des gesamten Futtereinsatzes in der landwirtschaftlichen Tierhaltung wird als Getreide als Kraftfutter bezeichnet, als Mischfutter beziehen die Tierhalter ein Viertel ihres jährlichen Futterbedarfes. Gut 25 Mio. Tonnen Getreide wurden im Wirtschaftsjahr 2016/17 als Futter verbraucht, das entsprach 45,6 Prozent des gesamten Getreideverbrauchs. Mit 48,8 Prozent des Getreideanteils setzen die Tierhalter fast jede zweite Getreidepartie als hofeigenes Futter ein, über das Mischfutter bezogen sie 45,6 Prozent des Futtergetreides. Getreide ist sowohl durch den Energiewert in der Stärke als auch durch die Proteine im Korn ein wichtiges Futtermittel. Seit Umsetzung der EU-Agrarreform im Jahr 1992 hat sich der Getreideanteil im Futtertrog erhöht. Er erreichte damals mit 34,7 Prozent nur ein Drittel des gesamten Futterbedarfes und hat sich sukzessive auf aktuell 48,4 Prozent erhöht.
Eine weitere wichtige Komponente im Futtertrog der landwirtschaftlichen Nutztiere sind Ölschrote als Eiweißfuttermittel. Hier haben erneut Raps und Rübsen mit einem Anteil von 47 Prozent die Sojabohne auf den zweiten Platz verwiesen. Damit haben auch bei den Eiweißfuttermitteln heimische Erzeugung eine größere Bedeutung als Importware. Letzteren kommt aber weiter eine wichtige Rolle zur Deckung des gesamten Eiweißfutterbedarfes in der Tierhaltung zu. Auch das Aminosäuremuster, also die Wertigkeit der Eiweißzusammensetzung, macht Sojabohnen in der Tierernährung nicht überflüssig. Mühlennachprodukte, beispielsweise Kleie, oder auch Maniok und zuckerhaltige Futtermittel spielen nur eine untergeordnete Rolle in der Rezeptur des Tierfutters. (LPD 6/2019)