L P D – „Lüge, grobe Lüge, Statistik – nach diesem bewährten Muster betreibt das Umweltbundesamt (UBA) aktuell wieder einmal Propaganda gegen die Landwirtschaft“, kritisiert Dr. Holger Hennies, Vorsitzender im Umweltausschuss des Landvolkes Niedersachsen, eine Pressemeldung der Bundesbehörde. Das Amt bemüht die Statistik und prangert einen steigenden Absatz von Pflanzenschutzmitteln an. Die Behörde mit der streitbaren Präsidentin Maria Kreutzberger bezieht sich auf Zahlen der Jahre 1994 bis 2015 und verschweigt dabei, dass 1994 als „Ausreißer“ mit einem extrem niedrigen Verkauf von Pflanzenschutzmitteln war. Der Industrieverband Agrar (IIVA) nennt als Grund einen großen Umfang von Flächenstilllegungen sowie das Auslaufen der Zulassung für Produkte der ehemaligen DDR. Bei Nutzung aktueller Zahlen hätte dem UBA ein rückläufiger Markt für Pflanzenschutzmittel von 2015 bis 2017 in Deutschland auffallen müssen. Zudem seien Mittel für den Vorratsschutz der Landwirtschaft zugerechnet worden. „Eine derart missbräuchliche Nutzung statistischer Daten muss als grob fahrlässig bezeichnet werden und ist als gezielte Desinformation zu bezeichnen“, empört sich Hennies. Er weist auf ähnliche Veröffentlichungen des UBA hin, so zum Beispiel eine höchst unseriöse Berechnung potenziell steigender Trinkwasserpreise, die jüngst von den Grünen aufgegriffen wurde und ebenfalls zu Irritationen geführt hatte. „Landwirte nehmen die Herausforderungen des Umwelt- und Naturschutzes an und wollen Pflanzenschutzmittel sowie Dünger so verantwortungsvoll wie möglich einsetzen. Wir Bauern wollen uns aber nicht ständig pauschal als Umweltfrevler beschimpfen lassen“, stellt Hennies klar. Letztlich sei es der UBA-Präsidentin allein darum gegangenen, Veränderungen bei den EU-Direktzahlungen herbei zu führen. „Wenn Frau Kreutzberger mit ihrer pauschalen Polemik die Bauern wegmobbt, fehlen ihr am Ende des Tages leider auch die Partner für einen erfolgreichen Vertragsnaturschutz“, verdeutlichte Hennies. Er wünscht sich für einen erfolgreichen Natur- und Umweltschutz einen echten Dialog, der sich auch an den Bedürfnissen der in der Fläche wirtschaftenden Landwirte orientieren muss. (LPD 41/2018)