Corona macht Lust auf Deutschland – Niedersachsens Küste ist fast belegt
L P D – Nordsee statt Mittelmeer, Harz statt Alpen, so lautet die Devise für den Sommerurlaub 2020. „Der gesamte Küstenbereich ist weitgehend ausgebucht, auch Niedersachsens Binnenland wird verstärkt nachgefragt. Nur noch vereinzelt sind in manchen Regionen in den Sommerferien einige Unterkünfte auf Bauernhöfen frei“, teilt Vivien Ortmann von der Arbeitsgemeinschaft Urlaub & Freizeit auf dem Lande gegenüber dem Landvolk-Pressedienst mit. Ob auf Bauern- und Reiterhöfen, in Landhöfen und Heuhotels sowie bei Camping am Hof, die deutschen Urlauber verbringen ihre Ferienzeit im Corona-Sommer überwiegend in Deutschland – und Niedersachsen ist ganz vorne mit dabei.
„Wir sind froh, dass die Wiederbelegungsfrist nun weggefallen ist. Das hat die Stimmung der Vermieter enorm gehoben“, schildert Vivien Ortmann die Lage auf den Ferienhöfen. Während die Küstenregionen nahezu komplett ausgebucht sind, finden Urlauber im Harz oder Emsland über die Internetseite www.bauernhofferien.de noch die eine oder andere Buchungslücke, ist sich Ortmann sicher. Wer dabei nicht auf die Schulferien angewiesen ist, sollte möglichst auf die ferienfreie Zeit ausweichen. Zu lang ist in diesem Jahr die Überschneidung mit den anderen Bundesländern.
Die Ferienhöfe haben sich mit verstärkten Hygienemaßnahmen auf die Urlaubsgäste eingestellt, Platz für alle ist auf dem Land mehr als vorhanden. „Abstand und Natur sind die großen Vorteile, die wir gegenüber den Städtetouren bieten können“, hebt Ortmann hervor. Trotzdem können auch auf dem Land aufgrund der Corona-Beschränkungen manche Angebote leider nicht stattfinden. So muss beispielsweise die Mitfahrt auf dem Trecker ausfallen, da der Abstand in der Kabine weniger als 1,5 Meter beträgt, oder das bei Jung und Alt beliebte gemeinsame Kochen. Doch die Höfe lassen sich einige Alternativen einfallen, weiß Vivien Ortmann. So können die Feriengäste die beliebten Highlights, wie Stockbrot backen am Lagerfeuer oder Außentätigkeiten mit Tieren und auf den Feldern erleben. Auch die Hofläden bieten Ferienhofgästen, Radwanderern und Ausflüglern weiter ihre regionalen Produkte an.
Nur die Hof-Cafés und die Gastronomie ohne Direktvermarktung machen aufgrund der Auflagen noch etwas Sorgen. „Sie haben es schwerer“, bedauert Ortmann. Büfetts sind nicht erlaubt. Das bedeutet einen enormen Mehraufwand. Zudem lebt die Bauernhofgastronomie eher von Ausflüglern und von Familienfeiern als von den Feriengästen. (LPD 49/2020)