Was beim Dreschen übrig bleibt

Was beim Dreschen übrig bleibt - Foto: landpixel
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L P D – Wer in diesen Tag über Land fährt, sieht sie wieder, die großen Mähdrescher.  Die Landwirte fahren die Getreide- und Rapsernte ein. Die Körner werden ausgedroschen und auf Hängern abgefahren. Nach dem Mähdrescher übernehmen die Strohpressen das Feld. Sie sammeln die vom Mähdrescher hinterlassenen Strohreihen, die so genannten Schwade, auf und pressen sie zu Rund- oder Quaderballen. Diese werden entweder in Folie verpackt am Feldrand gelagert oder auf Tiefladern in die Scheunen gefahren. Die Ballen können bis zu 300 Kilogramm wiegen und lassen sich nur mit schwerer Technik bewegen, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Für Pferde- oder Kleintierhalter werden daher auch Kleinballen gepresst, die mit einem Gewicht von 15 Kilogramm viel handlicher sind.

Genutzt wird das Stroh als Einstreu in Rinder-, Schweine oder Pferdeställen oder auch zur Energiegewinnung. Dabei hat das Stroh der verschiedenen Pflanzen völlig unterschiedliche Eigenschaften. Über die Verwendung und Sortenwahl entscheiden aber vor allem der Standort und das regionale Strohaufkommen. In Regionen mit Tierhaltung wird es als Einstreu benötigt. In Ackerbauregionen können die Halme von Raps, Gerste und Weizen in Strohheizkraftwerken verfeuert und zu Strom gemacht werden. Dazu werden sie zu Pellets verarbeitet, um den Brennwert zu verbessern.

Berücksichtigen muss der Landwirt aber auch den Düngewert des Strohs. Wird es beim Dreschen gehäckselt und auf dem Acker hinterlassen, wirkt sich dies positiv auf die Bodenfruchtbarkeit und Humusbilanz aus. Wenn es vom Acker abgefahren wird, geht je Tonne Stroh bis zu drei Kilogramm Phosphat und 20 Kilogramm Kali verloren. Ökologisch und finanziell sinnvoll ist es, wenn das Stroh erst als Einstreu verwendet und anschließend als Mist wieder auf dem Acker ausgebracht wird. Dann kommen die Nährstoffe zurück und bringen aus den Ställen je nach Tierart bis zu 4,5 Kilogramm Natrium je Tonne Stallmist und zusätzlich nachhaltig wirkenden Stickstoff mit. Ob das Stroh gepresst werden oder gehäckselt auf dem Acker verbleiben soll, muss jeder Landwirt individuell entscheiden, bevor der Mähdrescher losfährt. Die Erntemaschine erledigt das Häckseln oder die Schwadablage in einem Arbeitsgang mit dem Ausdreschen der Körner und muss entsprechend eingestellt werden. (LPD 60/2015)