Weidemilch muss einen Mehrwert generieren

Weidemilch muss einen Mehrwert generieren - Foto: Feuerriegel
Foto: Feuerriegel

L P D – Niedersachsens Milchviehhalter setzen erneut ein Zeichen, sie haben sich an der Weidemilchcharta beteiligt. „Unter diesem Siegel können Verbraucherinnen und Verbraucher zukünftig Milch kaufen, die unter klar definierten Kriterien einer Weidehaltung erzeugt wurde“, sagte Landvolkvizepräsident Albert Schulte to Brinke bei der Vorstellung eines Weidemilchlabels in der Wesermarsch. Die Weidehaltung ist die dominierende Haltungsform bei Niedersachsens Milchviehbetrieben, zu mehr als 70 Prozent können die mehr als 800.000 Milchkühe im Milchland Niedersachsen die Weide nutzen.

Schulte to Brinke sieht allerdings auch die anderen Formen der Milchviehhaltung in modernen, hellen und gut durchlüfteten Laufställen mit ausreichendem Auslauf als eine Haltungsform, die den Tieren ausreichende Sozialkontakte sowie Bewegung erlaubt. Er erinnert an die große Innovationskraft der niedersächsischen Milchwirtschaft. Hier wurden die Kriterien einer Nachhaltigen Milchwirtschaft erstmals definiert, auch das Qualitätsmanagement (QM) Milch hat hier seine Wurzeln. „Die niedersächsischen Familienbetriebe mit Milchvieh, derzeit sind es noch knapp 9.000, haben stetig Nachhaltigkeitskriterien wie Ökologie, Ökonomie oder Tierwohl weiter entwickelt. Leider hat sich dieses Engagement im Preis für die Landwirte nie richtig ausgezahlt“, kritisiert Schulte to Brinke. Er äußert daher auch die deutliche Erwartungshaltung der in die Weidemilchcharta eingebundenen Höfe, dass sich ihr Pioniergeist und ihr Engagement über einen deutlichen Mehrwert auszahlen müssen. Verbraucher und Lebensmitteleinzelhandel sind daher aufgefordert, den hohen Qualitätsstandard der niedersächsischen Milcherzeugung entsprechend zu honorieren. (LPD 31/2017)