L P D – Der Zuckerrübenanbau in Niedersachsen hat Tradition. Umfasste 1948 die Anbaufläche 71.800 Hektar (ha), beläuft sie sich heute auf 107.700 ha. Damals wurden 2,1 Mio. Tonnen (t) geerntet, 2017 wurde die höchste Erntemenge mit fast 8,5 Mio. t erreicht. Doch der fehlende Regen macht sich dieses Jahr auch bei den Zuckerrüben bemerkbar, so dass selbst auf tiefgründigen Standorten mit guter Wasserführung die Bestände teilweise einbrechen. Wie beim Getreide werden auch auf den Rübenfeldern je nach Region und Witterung die Ertragseinbußen sehr stark differieren, teilt der Landvolk-Pressedienst mit. Ohne Beregnung liegen die Blätter der Zuckerrüben in vielen Regionen Niedersachsens am Boden, sie sind welk, die Pflanze ist anfälliger für Krankheiten und Schädlinge. Selbst größere Regenmengen würde die Rübenpflanze zunächst zur Blattneubildung nutzen, sodass die Rübenbauern hohe Ernteverluste befürchten. Nur deutlich langanhaltende und ausreichende Niederschläge können noch helfen, das aktuelle Rübengewicht von 300 Gramm zu steigern. Auch einen späteren Kampagnenbeginn wünschen sich die Landwirte, doch die Nordzucker als Verarbeitungsunternehmen hat den Kampagnenauftakt der einzelnen Werke schon durchgeplant.
Der Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) lädt für den 30. August ab 10 Uhr ins Designhotel Wienecke XI. in Hannover zu seinem Verbandstag ein. Dort wird Verbandsvorsitzender Helmut Bleckwenn zum Erntejahr 2018 und marktpolitischen Themen Stellung nehmen. Niedersachsens Agrarministerin Barbara Otte-Kinast spricht in ihrem Gastvortrag zum Thema „Aktuelle Herausforderungen für den Zuckerrübenanbau – Vorstellung der Landesregierung zur Unterstützung“. Der Präsident des Julius-Kühn-Instituts, Prof. Georg Backhaus, referiert zum chemischen Pflanzenschutz. (LPD 64/2018)