Weniger Tiere und weniger Tierhalter

Kuhstall
Foto: Landvolk Niedersachsen
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Umweltvorschriften bremsen hiesige Tierhalter bei guter Exportnachfrage aus

L P D – Die landwirtschaftlichen Tierhaltung in Deutschland ist weiter auf dem Rückzug. Wie das Landvolk Niedersachsen mit Bezug auf Daten des Statistischen Bundesamtes mitteilt, nimmt sowohl die Zahl der gehaltenen Tiere wie auch die der Halter ab. So gab es bundesweit zum Stichtag der amtlichen Viehzählung am 3. November 2019 in Deutschland nur noch knapp 136.000 Bauernhöfe mit Rindern und 21.100 Höfe, auf denen Schweine gehalten wurden. In Niedersachsen halten aktuell nur noch 19.795 Landwirte Rindvieh, darunter 8.861 Milchkuhhalter. Schweine gibt es noch auf 5.300 Höfen, die Zahl der Zucht-sauenhalter beziffern die Statistiker auf 1.700. Die Vergleichszahlen für 2015 nennen 6.600 Schweinehalter, darunter 2.200 mit Zuchtsauen. Ebenfalls rückläufig ist die Anzahl der gehaltenen Tiere, bundesweit wurden im November 2019 noch 11,6 Mio. Rinder, darunter vier Millionen Milchkühe gezählt. Das waren knapp eine Millionen Rinder, darunter 276.500 Milchkühe, weniger als zur Novemberviehzählung 2015.  Niedersachsens Tierhalter reduzierten die Tierzahlen bei den Rindern von 2,46 Mio. auf 2,38 Mio. Kopf. Darunter waren 865.357 Milchkühe im Jahr 2015, deren Zahl sank bis 2019 auf 831.813. „Diese Entwicklung wird weder in der Bevölkerung noch in der Politik wahrgenommen“, sagt dazu Hubertus Berges, Vorsitzender im Veredlungsausschuss des Landvolkes. Er macht darauf aufmerksam, dass mit den geringeren Tierzahlen das häufig kritisierte Nährstoffaufkommen ebenfalls abnimmt.

Weltweit geht mit Blick auf Schweinefleisch die Erzeugung zurück. Ein wesentlicher Grund sind die durch die afrikanische Schweinepest verursachten Einbrüche in der chinesischen Tierhaltung, China hat mit seiner Nachfrage nach Schweinefleisch auch die hiesigen Notierungen für Schweinefleisch nach oben gebracht. Marktexperten beziffern den weltweiten Rückgang der Schweinefleischerzeugung auf rund zehn Prozent. Für die EU prognostiziert die Agrarmarktinformationsgesellschaft (AMI) noch eine leicht steigende Erzeugung von Schweinefleisch, begrenzend wirken sich jedoch Umweltvorschriften aus. Deutlich expansiver dagegen agieren die Tierhalter in den USA und auch in Brasilien, wo die Tierbestände erneut erhöht wurden. Die dortigen Farmer haben damit auf die Impulse der lebhaften Exportnachfrage reagiert. Der massiv gestiegene Importbedarf, besonders in China, kurbelt den Außenhandel sehr stark an. Experten des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums erwarten global ein Plus von zehn Prozent im Exportvolumen. Das entspricht einem Ausbau der globalen Ausfuhren um 945.000 t oder umgerechnet 9,8 Mio. Schlachtschweinen. Davon profitiert auch die EU mit Spanien und Deutschland als wichtigsten Ausfuhrländern von Schweinefleisch in Europa sehr stark. (LPD 3/2020)