Corona drückt die Preise – Jäger vor Ort ansprechen
L P D – Beste Qualität, direkt aus der Region, natürlich, ökologisch – das erhält der Verbraucher, wenn er sich für Wildfleisch aus Niedersachsen entscheidet. Ob Reh, Hirsch oder Wildschwein: Wildfleisch ist schmackhaft und aktuell sehr günstig, weil die Gastronomie als Hauptabnehmer ausfällt. Wegen der abnehmenden Nachfrage des Wildhandels sind die Preise mit regionalen Unterschieden mehr oder weniger deutlich gefallen. Beim Schwarzwild lagen sie aufgrund des hohen Angebotes bereits vor der Pandemie auf geringem Niveau. Bei anderen Wildarten kam es mit regionalen Unterschieden ebenfalls zu deutlichen Preisrückgängen. Heiner Ehlen vom Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden empfiehlt Interessenten, Kontakt zu Jägerinnen und Jägern vor Ort aufzunehmen. Dort können häufig auch einzelne Teilstücke erworben werden.
Der Wildhandel dagegen kauft bevorzugt bei den Landesforsten zur Hauptzeit der Jagdsaison im Herbst ganze Jagdstrecken, also alle geschossenen Tiere einer Jagd, auf. „Das können 50 Rehe und Rotwild sowie einige Dutzend Wildschweine sein“, erklärt Michael Rudolph von den Niedersächsischen Landesforsten.
Aktuell hat hingegen die Vermarktung in kleinen Mengen direkt an Verbraucher, teilweise in Kooperation mit örtlichen Fleischverarbeitern, zugenommen. Kreisjägermeister Dietmar Grüning im Landkreis Northeim schwärmt von der erstklassigen Qualität der Tiere. „Besser geht es nicht. Frisch, direkt vor Ort, natürlich aufgewachsen, lassen Jäger das erlegte Wild in Fachbetrieben zerlegen. Dort wird es zu leckeren Steaks, Braten, Dosen- oder jetzt zur Grillsaison auch Bratwürsten verarbeitet“, sagt Grüning. Wer sich gesund und regional ernähren und etwas Gutes für den Wald tun will, kann sich an den Jäger oder das Forstamt vor Ort wenden. Tipps und Rezepte sowie nahe gelegene Adressen zum Wildbreteinkauf gibt es unter www.wild-auf-wild.de. (LPD 37/2020)