Wildtieren vor dem Mähen die Flucht ermöglichen

Wildtieren vor dem Mähen die Flucht ermöglichen - Foto: Landvolk
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L P D – In den Grünlandregionen steht in den nächsten Wochen die erste Ernte an. Aber noch bevor die Mäher ihre Arbeit aufnehmen, treffen die Landwirte einige Vorsichtsmaßnahmen, um den sogenannten Mähtod zu vermeiden. Das Landvolk Niedersachsen weist seine Mitglieder auf verschiedene Möglichkeiten hin, damit Rehkitze, Hasen, Wiesenbrüter oder andere wild lebende Tiere nicht von den Mähmaschinen erfasst werden können. Da der erste Schnitt der Wiesen, aber auch die Ernte von Grünroggen in die sogenannte Brut- und Setzzeit fällt, sollten zum Schutz der Wildtiere einige Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden.

Auf jeden Fall sollte der Landwirt den Jäger beziehungsweise Revierinhaber vorab über die anstehenden Erntearbeiten informieren. Am Abend vor dem Schnitttermin sollte das Wild „beunruhigt“ werden, damit die Tiere die Flächen verlassen können. Insbesondere Randbereiche, in denen sich Wildtiere bevorzugt aufhalten, sollten mit einem Jagdhund abgesucht werden. Die Vergrämung kann auch mit akustischen Signalgebern wie blau oder gelb gefärbten Rundumleuchten und dem für Wild erkennbaren, blau-weißem Trassierband erfolgen. Die Mäharbeiten selbst sollten möglichst nicht in der Dunkelheit und bei hohem Wildaufkommen mit reduzierter Geschwindigkeit vorgenommen werden. Erfolg verspricht auch eine flächenspezifische Mahd. Dazu beginnen die Maschinen die Erntearbeit im Inneren der Fläche und arbeiten sich nach außen vor. Es können auch Fluchtwege an den Kopfenden frei gemacht werden. An stark befahrenen Straßen sollte von diesen aus begonnen werden, damit wild lebende Tiere sichere Fluchtwege erhalten. Einige Landwirte nutzen gemeinsam mit den Jägern auch moderne Technik und überfliegen die Flächen mit Drohnen, um Wildtiere gezielt mit Wärmebildkameras aufzuspüren. Das Landvolk Niedersachsen erinnert seine Mitglieder an diese Vorsichtsmaßnahmen, die nur ein wenig Planung und Absprache erfordern. Sie retten Wildtiere und sind ein Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. Zugleich ersparen sie den Landwirten und ihren Mitarbeitern den Anblick verletzter oder getöteter Kitze und anderer Wildtiere bei den Mäharbeiten. Mehr dazu im Mitgliederbereich unter www.landvolk.net. (LPD 32/2017)