Wintergetreide trotz dem Aprilwetter

Wintergetreide trotz dem Aprilwetter - Foto: Landvolk
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L P D – Bereits im September und Oktober wurde der überwiegende Teil des Wintergetreides ausgesät. So konnten sich Gerste und Weizen einen Wachstumsvorsprung erarbeiten, bevor sie in die Winterruhe gingen. Daran knüpfen die Pflanzen nun mit den steigenden Temperaturen an. Jetzt zeigt sich, wie das Getreide die kalten Monate überstanden hat. „Der Winter war dadurch geprägt, dass wir bis weit in den Dezember warme Temperaturen hatten. So konnte sich das Getreide gut bestocken, ist aber auch nicht überwachsen. Im Winter gab es keine Auswinterung, also keine Schäden durch Frost. Nach einem frühen Vegetationsbeginn im Februar präsentiert sich das Getreide nun sehr gut.“ Markus Gerhardy aus Gieboldehausen ist mit seinen Weizen- und Gerstenbeständen zufrieden. Von allen Kulturarten habe das Wintergetreide die aktuellen Wetterkapriolen auch am besten überstanden. Es bleibe aber abzuwarten, wie sich die Blattläuse entwickeln, die als Virusvektoren Krankheiten übertragen. Er habe bereits einige entdeckt, sagt er.

Mit der Wasserversorgung ist Gerhardy ebenfalls zufrieden. Durch die kurze Trockenperiode im März sei die Nährstoffversorgung noch nicht ganz wieder hergestellt, aber die Pflanzen zeigten keine Schäden durch Trockenheit. In Niedersachsen wird Winterweizen auf über 400.000 Hektar angebaut. Er ist das wichtigste Brotgetreide, mit einer Anbaufläche von unter 5.000 Hektar ist er als Sommergetreide kaum erwähnenswert. Wintergerste wird auf über 140.000 Hektar angebaut und zumeist über den Futtertrog verwertet. Der Anbau von Sommergerste belief sich 2014 auf über 36.000 Hektar, 25.000 Hektar davon liefern als Braugerste einen Rohstoff für die Bierproduktion. Das Grünland hat den Winter gut überstanden, die Flächen sind aber teilweise noch so nass, dass sie noch nicht genutzt werden können. Durch die kühlen Temperaturen ist der Grasaufwuchs noch recht gering. Eine erste Nutzung als Silage für die Winterfütterung wird nach Einschätzung von Futterbauexperten kaum vor der zweiten Maidekade möglich sein. (LPD 34/2016)