Winterzeit ist Fortbildungszeit für Landwirte

Winterzeit ist Fortbildungszeit für Landwirte - Foto: Landvolk
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L P D – „Im Winter habt ihr doch nichts zu tun und macht Urlaub. Im Frühjahr legt ihr doch erst mit dem Güllefahren wieder los“ – schreiben Unwissende gerne den Landwirten zu. Es stimmt: Landwirte stehen momentan in den Startlöchern und verfolgen den Wetterbericht, um möglichst perfekt und effektiv Düngung und Aussaat voranzubringen. Aber sie haben in den Wintermonaten die Zeit intensiv genutzt, um sich auf Seminaren fortzubilden und die notwendige Sachkunde und entsprechende Nachweise zu erlangen, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.

Allein im großen Bereich Düngerecht gibt es diverse Neuerungen und Verschärfungen. Ob Düngegesetz, Düngeverordnung, Stoffstrombilanz, Richtwerte, Bedarfswerte und vieles mehr – Landwirte müssen sich grundsätzlich mit den neuen Vorschriften vertraut machen, diese auf ihren Betrieb anpassen, Daten erfassen sowie diese fristgerecht melden. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen steht den Landwirten mit Frage-Antwort-Katalogen, Checklisten, Seminaren, Lehrgängen sowie Ansprechpartnern hilfreich zur Seite. „Landwirte sind zudem in bestimmten Bereichen verpflichtet, Sachkundenachweise zu erbringen. Das ist zum Beispiel beim sensiblen Thema Pflanzenschutzmittel der Fall. Er schließt mit einer schriftlichen und mündlichen Prüfung ab“, erklärt Werner Bosse, Referent für pflanzliche Erzeugnisse beim Landvolk Niedersachsen. Neben den neuesten gesetzlichen Vorschriften zum Einsatz und Umgang mit Pflanzenschutzmitteln stehen hier Lagerung, Transport, Technik und natürlich Verfahren und Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln bei den viertägigen Kursen auf dem Programm.

Landwirte und Tierhalter bilden sich auch freiwillig fort und gehen pro-aktiv mit ihren Ideen voran. Der Kreislandvolkverband Cloppenburg bietet beispielsweise Schulungen für Tierhalter an. „Wir erkennen die Notwendigkeit aus unserer beruflichen Praxis heraus und versuchen, Missstände abzuschaffen und Verbesserungen umzusetzen. Aber dazu braucht es nicht immer gleich neue Vorschriften“, erklärt Hubertus Berges, Vorsitzender des Veredlungsausschusses im Landvolk Niedersachsen. Seit zwei Jahren gibt es auf Initiative des Landvolks eine Arbeitsgruppe, in der Rinder-, Geflügel und Schweinehalter gemeinsam mit Amtsveterinären Lösungen rund um die Tierhaltung diskutieren und erarbeiten. „Wir informieren unsere Tierhalter und erreichen fast 800 Interessierte. Es ist für alle gut, wenn wir uns pro-aktiv in unserer viehintensiven Region mit Ideen zum Beispiel zum Frühwarnsystem, zum Nottöten von Tieren und anderen Themen einbringen“, beschreibt Berges den Gestaltungswillen der Landwirte. Über die gute fachliche Praxis fließen die Neuerungen in die tägliche Arbeit der Landwirte ein. (LPD 17/2019)