Wir machens’s bunt

Wir machens's bunt - Foto: Hoppe
Foto: Hoppe

L P D – Schon ab Ende Mai werden auf unzähligen Blühstreifen und Blühflächen in Niedersachsen die ersten Blüten zu sehen sein und den Wild- und Honigbienen und vielen anderen Insekten bis in den Oktober Nahrung liefern. Überall in Niedersachsen haben sich Landwirte zusammengeschlossen, um Bienenweiden anzulegen, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Dr. Tatjana Hoppe vom Landvolk Ammerland leitet gemeinsam mit dem dortigen Umweltbildungszentrum den Arbeitskreis zur Schaffung von Lebensräumen für Insekten. Sie hat mit einer Saatgutfirma eine standortangepasste Saatgutmischung entwickelt und lässt diese von einem Lohnunternehmer aktuell auf 15 ha aussäen. „Für die Landwirte ist das ganz einfach. Sie melden mir einfach die entsprechende Fläche und Größe und müssen den Boden nur für die Aussaat vorbereiten“, erklärt Hoppe. Aussaat und Saatgut werden vom Landvolk übernommen. Alle Akteure des Arbeitskreises zusammen werden voraussichtlich 250 ha als Blühflächen schaffen, schätzt Hoppe. Sie legt viel Wert auf die Kooperation zwischen allen Beteiligten, das erhöhe auch das Verständnis füreinander, beispielsweise zwischen Landwirten und Imkern.

Im Landkreis Oldenburg ist die Kooperation zwischen Landwirten, Landvolk, Imkern, Jägerschaft und Naturschutzstiftung ein Erfolgsfaktor. Der gemeinsam gegründete Biotopfonds finanziert das Saatgut für die über 150 ha Blühstreifen. Das Landvolk Rotenburg hat den Verein „Bunte Felder“ gegründet. 30 Landwirte, alles Betreiber von Biogasanlagen, sind Mitglied, die Blühstreifen werden überwiegend an Maisfeldern angelegt. Geschäftsführerin Dr. Diane Wischner-Pingel schätzt, dass insgesamt 30 Hektar als Blühstreifen angemeldet werden. Die Kosten für die Aussaat und das Saatgut trägt der Verein. Im Landkreis Braunschweig wurden über 50 Feldlerchenfenster und 15 km Blühstreifen in Rapsflächen angelegt, deren Ertrag an die Firma Cargill geliefert wird. Das Unternehmen unterstützt die Landwirte finanziell, Bauernverband und Stiftung Kulturlandpflege organisieren die Maßnahmen.

Zusätzlich zu den freiwilligen Maßnahmen haben im vergangenen Jahr rund 3.500 Landwirte eine Förderung für insgesamt 17.500 ha der sogenannten Agrarumweltmaßnahme (AUM) als Blühstreifen beantragt. Die Hürden für die Teilnahme sind relativ hoch. So muss die Aussaat bis zum 15. April erfolgen, was witterungsbedingt nicht immer möglich ist. Außerdem müssen mindestens fünf Blühpflanzenarten wachsen, sonst entfällt die Förderung. (LPD 27/2017)