Rübenanbauer sehen Fortbestand der Hackfrucht gefährdet
L P D – „Gemeinsam mit der gesamten Zuckerbranche möchte die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker (WVZ) sowohl der Öffentlichkeit als auch der Politik klar machen, warum es wichtig ist, sich für den Zuckerrübenanbau in Deutschland und für mehr Fair Play einzusetzen. Gerade in Niedersachsen ist die Zuckerrübe ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum und bringt zudem viele Umweltleistungen mit sich – darüber wollen wir mit der neuen Kampagne „Wir sind Zucker“ aufklären“, erklärt Dr. Heinrich-Hubertus Helmke vom Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.
„Der heimische Zuckerrübenanbau hat nicht nur für Landwirte und Fabrikbeschäftigte eine große Bedeutung, sondern trägt auch zum Klima- und Umweltschutz bei“, führt Helmke weiter aus. Der DNZ ruft deshalb seine Mitglieder sowie weitere Interessierte auf, sich an der Kampagne unter dem Hashtag #WirSindZucker aktiv zu beteiligen. Ob analog mit dem entsprechenden Aufkleber und weiteren Materialien, mit coolem Foto auf Facebook oder Instagram oder in einem engagierten Video die Aktion unterstützt wird: Wichtig ist, dass mit all den regionalen Beiträgen ein bundesweites Zeichen für die Zuckerrübe gesetzt wird. Dass Aktionen rund ums Image der Rübe eine breite Unterstützung bei den Verbandsmitgliedern erfahren, hat bereits die im letzten Jahr durchgeführte Aktion „Fairplay für heimische Zuckerrüben“ gezeigt. „Unser größtes Problem sind die Wettbewerbsverzerrungen im gemeinsamen europäischen Markt. Die ungleiche Praxis bei den gekoppelten Zahlungen, die Ausnahmen bei Pflanzenschutzmitteln sowie der Import von subventioniertem Zucker aus Drittstaaten müssen abgebaut werden. Dafür brauchen wir die Unterstützung in der Öffentlichkeit“, fordert Helmke.
Dabei ist die Zuckerrübe ein wahres Multitalent. Ob als Dünger, Rohstoff, Futter oder Zucker: die Rübe wird vollständig verwertet – ohne Abfälle. In Niedersachsen werden Zuckerrüben auf einer Fläche von rund 100.000 Hektar angebaut. „Trotz der Schwierigkeiten gehen wir auch für dieses Jahr von dieser Größenordnung aus“, sagt Helmke. Im vergangenen Jahr wurden rund 71 Tonnen je Hektar (t/ha) bei einem Zuckergehalt von rund 18 Prozent geerntet. Das entspricht einem Zuckerertrag von knapp 13 t/ha. (LPD 21/2020)