Wissenschaftliche Erkenntnisse müssen Gehör finden

Foto: Landvolk Niedersachsen
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Albrecht-Thaer-Gesellschaft unterstützt den niedersächsischen Raum

L P D – Die Albrecht-Thaer-Gesellschaft (ATG) ist in der Landwirtschaft ein Begriff. Sie bewahrt das Andenken an den Mediziner und Agrarreformer Albrecht Daniel Thaer (1752 – 1828), ihr Ziel ist die agrarwissenschaftliche Erforschung des Raumes Niedersachsen. Darunter versteht die Gesellschaft die Aufbereitung und Verbreitung des wissenschaftlichen Werkes von Albrecht Daniel Thaer sowie dessen Darstellung im aktuellen Kontext. Das Landvolk Niedersachsen ist Mitglied der ATG, Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke begrüßte bei dem jüngsten Treffen als Gastgeber des traditionellen ATG-Frühstücks Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler als Gastreferent, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.

„Der Austausch von Wissenschaft und Praxis ist gerade in der heutigen Zeit enorm wichtig. Leider schwindet die Akzeptanz wissenschaftlicher Erkenntnisse bei der Bevölkerung. Deren Kommunikation stellt sich in Zeiten von fake news und social bots als extrem schwierig dar – das ist gerade für uns Landwirte ein großes Problem“, sagte Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke. Niedersachsens Wissenschaftsminister Thümler stellte heraus, dass Politik allzu oft dem Main Stream hinterherlaufe und damit nicht zu einer Versachlichung und Ent-Emotionalisierung der Diskussion beitrage. Vor diesem Hintergrund zeigte Thümler auf, wie sein Ministerium mit Projekten zum Thema Grünland, Wasserqualität und -verbrauch oder dem Stall der Zukunft gezielt versuche, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Nur wenn die Wissenschaft belastbare, wertfreie Daten hervorbringt, kann Akzeptanz erfolgen. „Die Düngeverordnung ist ein gutes Beispiel dafür. Wir Landwirte können seit jeher gut mit wissenschaftlichen Erkenntnissen umgehen, arbeiten nach der guten fachlichen Praxis, deren Regeln die Wissenschaft vorgibt, und setzen entsprechende Maßnahmen um. Wir sind aber nicht bereit, pauschal für politischen Aktionismus unseren Kopf hinzuhalten bzw. unsere Betriebe und Existenzen aufzugeben, indem wir 20 Prozent unter dem Pflanzenbedarf düngen und unseren Kulturen somit entgegen aller wissenschaftlicher Erkenntnis einen Mangel verordnen“, bewertete Schulte to Brinke das aktuelle Handeln der Berliner Politik. Das Landvolk Niedersachsen schätze deshalb den intensiven und guten Austausch mit den niedersächsischen Ministern, die um eine praxisnahe Gestaltung der europäischen Agrarpolitik im Sinne der niedersächsischen Landwirtschaft bemüht seien, dankte Schulte to Brinke für den Austausch. Wissenschaftsminister Thümler bekräftigte, dass sein Haus der Landwirtschaft auf ihren Weg in die Zukunft mit wissenschaftlichen Erkenntnissen helfen werde. (LPD 70/2019)