ZJEN will Jagdrecht als Eigentumsrecht erhalten

L P D – Es gibt viele Gemeinsamkeiten
zwischen den Grundeigentümern im ländlichen Raum. Egal ob Landwirt, Jäger,
Reiter oder Imker, sie alle wollen den ländlichen Lebensraum erhalten und
positiv gestalten. Hans-Heinrich Ehlen als neuer Präsident des Zentralverbandes
Jagdgenossenschaften und Eigenjaden in Niedersachsen (ZJEN) setzt auf die
verbindenden Elemente zwischen den unterschiedlichen Nutzern der Natur. Auf
seinen Verband sieht er allerdings auch einige Herausforderungen zukommen und
nennt dabei an erster Stelle das Jagdgesetz.

Skeptisch sieht er Bestrebungen, das Jagdrecht stärker an
ökologischen Vorgaben auszurichten. "Wenn damit die Zahl der jagdbaren Arten
verringert, wirksame Jagdmethoden verboten und die Ausbildung der Jagdhunde
eingeschränkt werden, dann werden Jäger zu Schädlingsbekämpfern degradiert",
verdeutlicht der ehemalige niedersächsische Landwirtschaftsminister seine
Vorbehalte. Den Jägerinnen und Jägern komme weiter die Aufgabe zu, regulierend
in den Wildbestand einzugreifen. In dem Zusammenhang erinnert Ehlen die Jäger
an eine wirksame Eindämmung des Schwarzwildes und ruft die Landwirte zu intensiver
Zusammenarbeit auf. Hier bietet der ZJEN als Interessenvertretung der
Grundeigentümer seine koordinierende Rolle an, um Konflikte zwischen den
Revierinhabern und Ausübenden des Jagdrechtes zu vermeiden.

Intensive Diskussionen und gut abgewogene Entscheidungen
wünscht sich Ehlen nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes für
Menschenrechte zur Mitgliedschaft in Jagdgenossenschaften. Die Hürden dürften
nicht zu niedrig gelegt werden. Hier müsse das Gemeinwohl gegenüber den
Interessen Einzelner abgewogen werden, sagt Ehlen. Als oberster Repräsentant
des vor 20 Jahren gegründeten ZJEN tritt er für die Wahrung der Eigentumsrechte
und hier allen voran des Jagdrechtes und seiner Bindung an das Grundeigentum ein.
Über die Stiftung Kulturlandpflege bezieht der ZJEN sehr erfolgreich
Grundeigentümer in vorausschauende Landschaftspflegeprojekte mit ein. (LPD 11/2013)