Zuckerrüben holen im Endspurt auf

L P D – In Norddeutschland haben jetzt alle Rüben der aktuellen Kampagne die Zuckerfabriken erreicht. Die Ergebnisse der Ernte sind besser, als im Sommer zunächst zu erwarten war, schreibt der Landvolk-Pressedienst. Zwar ist das Ernteergebnis mit 11,4 Tonnen Zucker pro Hektar leicht unterdurchschnittlich, die Landwirte sind hiermit aber aufgrund der Wetterkapriolen im vergangenen Jahr sehr zufrieden. „Die Rübe hat im „Endspurt“ viel aufholen können, was wir im Sommer noch nicht erwarten konnten“, freut sich Volker Bückmann von der Nordzucker AG in einem Interview mit dem landwirtschaftlichen Wochenblatt „Land & Forst“ über das Ergebnis. Noch besser als in Norddeutschland und auf einem sehr guten Niveau waren demnach die Erträge der aktuellen Kampagne in Polen.

Sehr zufrieden zeigen sich Landwirte und Verarbeitungsunternehmen auch mit dem, was in den Rüben steckt. Mit rund 18 Prozent lag deren Zuckergehalt auf einem guten Niveau. Damit werden für ein Kilopaket Zucker circa fünf große Rüben benötigt. Weil die Rüben der aktuellen Ernte mit einer hervorragenden inneren Qualität überzeugt haben, konnten die Verarbeiter das Beste aus ihnen herausholen. Während der gesamten Kampagne ist die Verarbeitung in allen Zuckerfabriken auf hohem Niveau stabil gelaufen. Was nach der Zuckergewinnung von der Rübe übrig bleibt, wird beispielsweise als Rübenschnitzel an Kühe, Schweine oder Pferde verfüttert und so sinnvoll genutzt.

Vor Herausforderungen stehen Zuckerrübenanbauer und Verarbeitungsunternehmen, da im September 2017 die bisher bekannte Zuckerrübenquote ausläuft. Dadurch steigt die angebotene Zuckermenge in Europa und damit der Preisdruck. Nachdem die Rübenanbaufläche 2013 als Reaktion auf die Marktgegebenheiten und das gestiegene Ertragsniveau reduziert wurde, haben die Verarbeitungsunternehmen den Landwirten zur Saatgutbestellung im vergangenen Sommer wieder eine leicht gesteigerte Anbauempfehlung gegeben. Volker Bückmann blickt trotz der aktuellen Herausforderungen positiv in die Zukunft und sieht das Unternehmen und die norddeutschen Rübenanbauer in den ertragreicheren Regionen Europas gut aufgestellt. Hinzu komme das hervorragende technische Niveau der Produktionsstandorte, welches ein kosten- und marktorientiertes Handeln ermögliche. Die norddeutschen Rübenanbauer würden, wie ihre Kollegen in anderen Bundesländern, auch in Zukunft eine zentrale Rolle spielen. „Denn der Rohstoff Rübe ist und bleibt Grundlage der Zuckerproduktion in unseren Werken“, betont Bückmann. (LPD 4/2014)