Landwirte wollen zusätzlichen Lagerraum schaffen
L P D – Die Förderzuschüsse des Landes zum Bau neuer Güllelagerstätten stoßen bei den Landwirten auf großes Interesse. Das Landvolk Niedersachsen bezieht sich auf eine Statistik der Landwirtschaftskammer Niedersachsen als zuständige Bewilligungsbehörde. Danach haben im vergangenen Jahr 458 Landwirte einen Antrag auf Förderung gestellt. Davon konnten 402 Antragsteller bis zum 1. Dezember auch eine Baugenehmigung vorlegen. Dahinter stand ein Fördervolumen von knapp 15 Mio. Euro. Damit wurde das bereit gestellte Förderbudget in Höhe von zehn Mio. Euro um ein Drittel übertroffen. Die Bewilligungsbehörden haben daher ein Ranking vorgenommen, beginnend bei einem Tierbesatz von null Großvieheinheiten je Hektar. Damit würden Ackerbauern, die als Abnehmer von Gülle Lagerraum schaffen wollen, zunächst berücksichtigt. Insgesamt kamen 276 Antragsteller zum Zuge und wollen insgesamt 570.000 Kubikmeter zusätzlichen Lagerraum für Gülle schaffen. Weitere 2,25 Mio. Euro will das Land nach Angaben der Bewilligungsbehörden im laufenden Jahr zur Verfügung stellen, um zumindest einen Teil der noch offenen Anträge abzuarbeiten. Das Landvolk setzt sich für eine weitere Aufstockung der Mittel ein und fordert zudem auch in Regionen ohne Tierhaltung eine Erleichterung bei den Baugenehmigungen, um die wirtschaftseigenen Düngemittel aus den Überschussregionen mit Tierhaltung pflanzengerecht verwerten zu können. Landwirte sollten ihre wirtschaftseigenen Düngemittel über einen Zeitraum von neun Monaten lagern können, damit sie die immer weiter eingeengten Ausbringungsfristen einhalten können. Das größte Interesse an der Förderung von Lagerstätten für Wirtschaftsdünger äußerten nach Angaben der Landwirtschaftskammer die Landwirte im Landkreis Rotenburg, sie stellten mehr als jeden zehnten Antrag. Es folgen die Landwirte in den Landkreisen Diepholz und Ammerland.
Erstmals sind die Landwirte jetzt auch zur elektronischen Meldung für den Nährstoffvergleich und die Düngebedarfsermittlungen verpflichtet. Dazu hat das Land ein internetbasiertes System namens ENNI geschaffen. Es soll sowohl die Düngebehörde als auch die Landwirte dabei unterstützen, die gesetzlichen Obergrenzen für die Stickstoff- und Phosphatdüngung der Felder einzuhalten. Meldepflichtig sind insgesamt mehr als 30.000 Betriebsleiter in Niedersachsen. (LPD 02/2020)