Cem Özdemir kommt zu den Obstbautagen nach Jork

Cem Özdemir
Cem Özdemir will beim Messerundgang, bei dem sich 160 Unternehmen und Institutionen mit Maschinen- und Gerätetechnik, Obstbäumen, Bedarfsartikeln sowie Dienstleistungen präsentieren, die Ankündigung der Politik, vermehrt mit den Menschen zu sprechen, beim Wort nehmen Foto: Landvolk
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Festrede beim verbandspolitischen Nachmittag des Landvolks Niedersachsen

L P DWir reden miteinander und nicht übereinander – dieses Credo gilt in der Landwirtschaft und unter diesem Motto könnten die 74. Norddeutschen Obstbautage stehen, die in diesem Jahr vom 13. bis 17. Februar in Jork stattfinden und vom Obstbauversuchsring des Alten Landes, der Obstbauversuchsanstalt Jork der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und der Landesfachgruppe Obstbau im Landvolk Niedersachsen veranstaltet werden.

„Wir freuen uns sehr, dass Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir am 15. Februar zum verbandspolitischen Nachmittag des Landvolkes Niedersachsen kommt und dort die Festrede hält“, sagt Claus Schliecker, Vorsitzender der Fachgruppe Obstbau im Landvolk Niedersachsen. Beim anschließenden Messerundgang, bei dem sich 160 Unternehmen und Institutionen auf 10.000 qm Zelt- und Freilandausstellungsfläche mit ihrer Maschinen- und Gerätetechnik, Obstbäumen, Bedarfsartikeln sowie Dienstleistungen präsentieren, will er die Ankündigung der Politik, vermehrt mit den Menschen zu sprechen, beim Wort nehmen.

„Wir fordern konkrete Maßnahmen und lassen uns nicht vertrösten“, sagt Schliecker, der ein Umdenken in der Politik wahrgenommen hat. Schließlich habe Özdemir bereits festgestellt, dass Landwirte in Generationen, Politiker aber nur in Legislaturperioden denken. „Das sind doch schon richtige Ansätze“, hebt er hervor. Entscheidend sei nun, was sich die Politik für die Obstbauern einfallen lässt und wie diese in der Praxis damit umgehen können.

Mit der Tarifglättung, steuerfreien Risikorücklagen und einem Abbau der Bürokratie seien interessante Dinge auf die Agenda zurückgekommen. „Sie müssen nun aber konkret mit Leben gefüllt werden“, fordert Schliecker. Der Obstbau habe 2023 ein gutes Jahr gehabt, davor hätten zwei schlechte Jahre die Bauern zum Teil in extreme Zahlungsschwierigkeiten gebracht. „2022 sind viele Äpfel am Baum geblieben, weil es aufgrund der zu erwarteten Preise betriebswirtschaftlich richtig war, sie dort hängen zu lassen“, erinnert er sich.

Auch der Mindestlohn sei daher für Obstbauern, die auf eine schonende Ernte per Hand angewiesen seien, immer ein Thema. Zudem könnte sich Schliecker im Bereich der Mehrgefahrenversicherung eine Unterstützung des heimischen Obstanbaus vorstellen. „Im Ausland werden diese Risikoabsicherungen zum Teil mit 60 bis 70 Prozent gefördert, das bedeutet eine massive Wettbewerbsverzerrung für uns“, verdeutlicht er. Vor allem, wenn beim Einkäufer des Lebensmitteleinzelhandels nur der Preis zähle und weniger die Herkunft. „Das sind Dinge, die wir einfordern werden“, hat Schliecker sich vorgenommen. (LPD 08/2024)

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