
Auszeichnung für Projekte aus dem ländlichen Raum
L P D – Wie wichtig es ist, das Weltnaturerbe Wattenmeer und seine Inseln zu schützen, dieses Bewusstsein haben Jugendliche auf der Insel Langeoog 2022 und 2023 während der Urlaubssaison mittels eines Theaterstücks vermittelt und dafür 2023 den ersten Preis des mit 1.000 Euro dotierten Tassilo Tröscher-Jugend-Wettbewerbs gewonnen. Der Preis wird alle zwei Jahre von der Agrarsozialen Gesellschaft (ASG) in Göttingen verliehen. Für die diesjährige Preisvergabe endet die Bewerbungsfrist am 31. März. Die offizielle Bekanntgabe und Auszeichnung der Preisträgerinnen und Preisträger findet im Rahmen der ASG-Herbsttagung am 29. Oktober 2025 in Göttingen statt.

Landvolk: Deutlich weniger Milch in Niedersachsen
L P D – Niedersachsen verzeichnet einen deutlichen Rückgang der Milchproduktion. Wie das Landvolk Niedersachsen berichtet, sank die Milchanlieferung 2024 um 0,7 Prozent auf gut 7,264 Millionen Tonnen. Hauptgründe seien neben dem Strukturwandel in der Landwirtschaft die Auswirkungen der Blauzungenkrankheit sowie zunehmende bürokratische Hürden, darunter strenge Umweltauflagen und bauliche Anforderungen. Frank Kohlenberg, Vizepräsident des Landvolks und Vorsitzender des Milch-Ausschusses im Landesbauernverband, kritisiert die Entwicklung scharf: „Die höheren Milchpreise für unsere Bauern sind nur eine kurzfristige Folge. Langfristig verlieren wir Marktmacht, während andere Länder ihre Produktion ausbauen.“

„Landwirtinnen müssen sichtbarer werden“
L P D – „Frauen dürfen nicht nur als ‚mithelfende Ehefrau‘ oder ‚Tochter des Hofes‘ gesehen werden, sondern als eigenständige Entscheidungsträgerinnen.“ Das sagen übereinstimmend Christel Schulte-Wülwer und Charlotte Schumacher, die Vorsitzende und die Stellvertreterin des Arbeitskreises Unternehmerinnen im Landvolk Niedersachsen, anlässlich des Weltfrauentages am 8. März. Den beiden aktiven Landwirtinnen geht es dabei einerseits um Anerkennung innerhalb des Berufsstandes, aber auch um mediale Präsenz und damit das Erreichen einer großen Öffentlichkeit, um die professionelle Bedeutung der weiblichen Betriebsleiterinnen auch gesamtgesellschaftlich zu stärken. „Wir müssen sichtbarer werden, so dass es völlig selbstverständlich wird, dass beide Geschlechter in der Landwirtschaft regelmäßig zu sehen und zu hören sind“, bringt es Charlotte Schumacher auf den Punkt.

„Lernen darf auch Spaß machen!“
L P D – Eine App auf dem Handy als Weiterbildungsbooster – das ist die Grüne LernApp der Pflanzenbauschule aus Oldenburg. „Lernen darf auch Spaß machen!“, sagt die Erfinderin der App Nicole Klattenhoff. Die Staudengärtnerin und Gärtnermeisterin ist bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen Vorsitzende des Berufsbildungsausschusses und weiß daher, was sich Auszubildende und Quereinsteiger wünschen. „Der spielerische Umgang ist ideal begleitend zur Ausbildung oder zur Qualifikation für Quereinsteigende in allen Fachrichtungen der grünen Branche wie Baumschule, Endverkauf, Friedhof, Garten- und Landschaftsbau, Gemüsebau, Obstbau, Stauden oder Zierpflanzen“, erläutert sie die Vielseitigkeit des nach der Ausbildung zum Landwirt beliebtesten der zwölf grünen Berufe in Niedersachsen.

Der Wolf bleibt – Sorgen für Weidetierhalter wachsen
L P D – Das Landvolk Niedersachsen und das Aktionsbündnis Aktives Wolfsmanagement sehen in der Förderrichtlinie zur Schaf- und Ziegenweidehaltung für Naturschutzzwecke (RL SchaNa) erhebliche Probleme – vor allem durch hohe bürokratische Hürden und fehlende Unterstützung für andere Weidetierhalter. „Wir erkennen an, dass nun endlich die laufenden Mehrkosten einiger Weidetierhalter übernommen werden. Unsere zahlreichen Verbesserungsvorschläge wurden aber nur teilweise aufgenommen“, kritisiert Jörn Ehlers, Landvolk-Vizepräsident und der Sprecher des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement. „Die Richtlinie ist entgegen der Behauptung von Umweltminister Meyer weder einfach noch unbürokratisch. Wir befürchten, dass viele kleinere und mittlere Betriebe davon Abstand nehmen und auf Herdenschutzmaßnahmen stattdessen verzichten“, bewertet Ehlers das vom niedersächsischen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium neue Förderprogramm für die Schaf- und Ziegenhalter, um den zusätzlichen Arbeitsaufwand, der durch den Wolf entsteht, zu vergüten.

Wellness auf dem Bauernhof liegt im Trend
L P D – „Mit den Osterferien startet unsere Saison so richtig“, berichtet Martina Warnken, Vorsitzende des Vereins Landtouristik Niedersachsen, in dem Ferien- und Reiterhöfe, Gastgeber auf dem Land, Anbieter von Camping auf dem Bauernhof, Hofcafés, Gastronomen, Direktvermarkter sowie Freizeit- und Erlebnisbetriebe organisiert sind. „Die Buchungslage ist allgemein gut“, freut sich Warnken, „aber gerade zu Ostern gibt es in fast allen Regionen auch noch freie Betten. Erfahrungsgemäß entschließen sich die Gäste für das Frühjahr eher kurzfristig.“ Allgemein gesehen bleibe Urlaub auf dem Bauernhof im Trend: „Der Kontakt zu Tieren, der Einblick in einen landwirtschaftlichen Betrieb, die Erholung in ländlicher Umgebung und in der Natur stehen bei vielen wirklich hoch im Kurs“, weiß Martina Warnken. „Besonders gefragt sind die Betriebe, die noch eine richtig aktive Landwirtschaft betreiben, wo die Gäste auch mal selbst anpacken können und einen Einblick in die täglichen Abläufe bekommen.“

Tagung zur Transformation in der Landwirtschaft
L P D – „Starkes Trio: Landwirtschaft, Biodiversität & Klimaschutz“: So heißt die nächste Tagung der Evangelischen Akademie Loccum, zu der die Leiterin Prof. Monika Müller von Montag, 24. März, bis Mittwoch, 26. März, in das Kloster als Veranstaltungsort im Nordwesten der Region Hannover einlädt. Unter der Fragestellung „Welchen Kurs schlägt die Politik ein, um die Transformation der Landwirtschaft voranzubringen?“ diskutiert Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies am 25. März mit Susanne Gerstner, BUND-Landesvorsitzende, und Prof. Jens Dauber vom Institut für Biodiversität der TU Braunschweig. „Ich freue mich auf diese Tagung, weil wir in diesem Rahmen sehr genau Detailfragen erörtern können. Gern ermuntere ich meine Berufskolleginnen und -kollegen, sich zu dieser hochkarätig besetzten Veranstaltung noch anzumelden“, wirbt Hennies für das Traditionsformat.

„Frage nicht, was Dein Land für Dich tun kann…“
L P D – „Wer für seine Position nicht einsteht und kämpft, der hat schon verloren“, mit diesem Satz eröffnete Max Klockemann, Vorsitzender der Junglandwirte Niedersachsen, am 25. Februar den Junglandwirtetag 2025 in Hameln und begrüßte die knapp 400 Gäste. Unter dem Motto „Weiter denken – Landwirtschaft stärken in Krisenzeiten“ bezog er sich damit unter anderem auf die Bauernproteste im vergangenen Jahr, die in der Bevölkerung große Sympathien hervorgerufen haben. „Damals hatten wir den Eindruck, verstanden und gehört zu werden“, erinnerte sich der Ackerbauer aus Bad Münder. Die politischen Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft seien jedoch nach wie vor so herausfordernd, dass viele gut ausgebildete Junglandwirte zögerten, die elterlichen Höfe zu übernehmen. Dort bestehe großer Handlungsdruck. „Die Politik muss jetzt wirklich handeln“, forderte er.

Die ersten Frühkartoffeln sind in der Erde
L P D – Gute Bodenverhältnisse haben es möglich gemacht: Die ersten Frühkartoffeln wurden am vorletzten Wochenende in Niedersachsen gepflanzt. „Für die Direktvermarktung wurden die ersten Flächen bestellt. Das ist gut eine Woche eher als sonst. Jetzt müssen wir schauen, wie sich das Wetter weiter entwickelt und werden dann nach und nach weiter unsere leckeren Knollen in die Erde bringen“, erklärt Joachim Hasberg, Geschäftsführer der Niedersächsischen Früh- und Veredlungskartoffel-Erzeugergemeinschaft, gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.

Regelmäßige Heckenpflege ist gelebter Artenschutz
L P D – Hecken sind Wanderwege. Sie verbinden verschiedene natürliche und naturnahe Biotope miteinander. Sie sind das Bindeglied zwischen Streuobstwiesen, Wälder und Ufer sowie das Umland und bieten Vögeln, Insekten und Säugetieren Schutz auf ihrem Weg. Der ursprüngliche Charakter der meisten Hecken ist durch die fehlende Pflege verloren gegangen. Die niedrigen, vielfältigen und dicht wüchsigen Hecken entwickeln sich ohne eine fachgerechte Pflege über die Jahre zu artenarme Baumreihen.

„Frostgare“ hat vielerorts die Böden aufgelockert
L P D – Erst klirrende Kälte, dann gefühlt schon Frühling: Was der rasante Temperaturwechsel mit den Böden macht und wie dieser sich auf den Stand der Saaten in Niedersachsen auswirkt, erläutert Landvolk-Vorstandsmitglied Thorsten Riggert: „Der Frost hat den tierischen Schädlingen und Pilzen den Garaus gemacht, das ist gut für den Stand der Winterungen.“ Das „Auf und Ab“ beim Wetter gab es seit Beginn dieses Winters, und auch im Frühjahr wird es nach Ansicht von Experten wechselhaft bleiben. „Wenn es noch mal länger Frost gibt, dann wäre das zum Beispiel für den Raps nicht so toll“, weiß Riggert, der Vorsitzender des Pflanzenbau-Ausschusses im Landesbauernverband ist. Er wünscht sich für seine Heimatregion, die Lüneburger Heide, dass es nach einer Trockenphase auch wieder für Düngung und Pflanzenschutz regnet, weil die Landwirte sonst in wenigen Wochen bereits wieder mit der Beregnung beginnen müssten.

Tierärztemangel bringt große Probleme mit sich
L P D – Das Landvolk Niedersachsen zeigt sich besorgt angesichts des immer deutlicher werdenden Mangels an Tierärztinnen und Tierärzten, vor allem für Großvieh. Sichtbar wird dies anhand mehrerer Situationen. Die Notfallversorgung ist zum Beispiel vor allem nachts und an Wochenenden vielerorts längst nicht mehr gesichert. „In vieharmen Regionen ist dies sogar schon bei Routine- und Pflichtuntersuchungen spürbar“, berichtet Landvolk-Vizepräsident Frank Kohlenberg. Dabei seien eine schnelle und verlässliche veterinärmedizinische Versorgung essenziell für das Tierwohl. „Wir hören auch immer wieder, dass weite Fahrtstrecken der Tierärzte eine immense Kostensteigerung bedeuten“, erläutert Kohlenberg eine der weiteren gravierenden Folgen des Mangels.