Betroffene Verbände danken für Geld-, Futtermittelspenden, Maschinen und Hilfe
L P D – Die Unwetter in West- und Süddeutschland Mitte Juli haben verheerende Schäden in vielen Ortschaften angerichtet – und tiefe Spuren bei den Betroffenen hinterlassen. Bei den Aufräumarbeiten werden die Bewohner vielerorts von den ansässigen Landwirten tatkräftig unterstützt, indem diese ihre landwirtschaftlichen Maschinen zur Verfügung stellen, um schweren und sperrigen Unrat aus dem Weg zu räumen. Sie folgen ihrem Credo „Nicht lang schnacken, einfach machen“ und packen überall mit an, wo helfende Hände gebraucht werden. Auch Niedersachsens Landwirte und Kreislandvolkverbände unterstützen die in Not geratene Bevölkerung und Kollegen: Sie riefen zur Solidarität auf, stellten innerhalb weniger Tage digital zahlreiche Plattformen für Nothilfen auf die Beine, sammelten Spenden oder machten sich gar selbst auf den Weg ins Katastrophengebiet – trotz der bevorstehenden Ernte der eigenen Felder, teilt der Landvolkpressedienst mit.
Durch das Hochwasser wurden ganze Felder weggerissen oder überspült und das Getreide geflutet. Der Ernteaufwuchs ist vernichtet, Schäden für Kartoffeln, Gemüse und andere Kulturen sind noch nicht absehbar, das Vieh auf den Weiden ist ertrunken – das Ausmaß der Unwetter hat alle Befürchtungen überschritten. Die Infrastruktur ist völlig zerstört und wenn vorhanden, dann auf Behelfsniveau. Doch Landwirte zeigen unermüdlichen Einsatz bei den Aufräumarbeiten, müssen in den betroffenen Gebieten selbst um Hof und Vieh bangen und sind auf Hilfe angewiesen. Allein in Nordrhein-Westfalen sind bis zu 2.500 landwirtschaftliche Betriebe von der Hochwasserkatastrophe betroffen – und einige engagierte Landwirte bezahlten ihre Hilfsbereitschaft sogar mit ihrem Leben.
Die Welle der Hilfsbereitschaft aus Niedersachsen war und ist weiterhin groß. Kreislandvolkverbände sammeln gemeinsam mit den Landwirten Futterspenden, die in die betroffenen Gebiete in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gebracht werden. So haben beispielsweise aus dem Landkreis Helmstedt bislang 17 Megaliner mit Heu, Stroh und Kraftfutter sowie Reifen und technischem Gerät das Flutgebiet rund um Erftstadt erreicht. Fortsetzung folgt, denn die Landwirte aus Helmstedt wollen weiterhin mit Spenden die Region versorgen. 118 Rundballen Heu gingen aus der Region Hannover und zwei voll beladene Tieflader aus Gesmold zu einer zentralen Sammelstelle. Aus dem Raum Stade fuhr ein Lkw mit Sachspenden aller Art nach Ahrweiler, das Landvolk Northeim-Osterode hat zwei Lkw mit Heu und Stroh aus dem Solling nach Rheinland-Pfalz geschickt und demnächst werden – sobald der Transport über die Straßen möglich ist – drei Sattelzüge mit Stroh von Göttingen nach Schulz fahren. Auch die kostenlose Grundfutterbörse der LWK sowie der Futtermittelbörse der Maschinenringe sind weiter geschaltet und nehmen fleißig Spenden an, die besonders zur Winterzeit nötig sein werden.
Im ständigen Austausch der Landesbauernverbände untereinander möchten sowohl der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV) als auch der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau auf diesem Wege Danke sagen. Sie waren und sind von der berufsständischen Solidarität überwältigt. Gerne wurden Futter- und Sachspenden entgegengenommen. Nun zeichnet sich ab, dass hier der Bedarf erst einmal gedeckt ist. Langfristig wird vor allem Geld nötig sein, um die Schäden an Gebäuden, Ausrüstung und Technik vieler landwirtschaftlicher Betriebe zu beseitigen. Das wird nur mit erheblicher, zusätzlicher finanzieller Hilfe gelingen, heißt es von den Vertretern von RLV und BV Rheinland-Nassau.Auch der Deutsche Bauernverband (DBV) und die Landesbauernverbände danken allen Helfern und Spendern. Sie rufen weiter dazu auf, über die Schorlemer Stiftung sich mit Geldspenden an der Hilfe zu beteiligen, um langfristig die Familien zu unterstützen. Die Schorlemer Stiftung hat als Satzungszweck die Unterstützung plötzlich in Not geratener Landwirte durch Geld- oder Sachzuwendungen inne, die sowohl Mitgliedern als auch Nicht-Mitgliedern der landwirtschaftlichen Berufsvertretung gleichermaßen gewährt wird.
Schorlemer Stiftung des Deutschen Bauernverbandes e.V.: Volksbank Köln-Bonn | IBAN:DE57 3806 0186 1700 3490 43 | BIC: GENODED1BRS | Stichwort: Hochwasserhilfe Juli 2021
(LPD 59/2021)