Junglandwirtin aus Twixlum betreibt eigene Käserei

Antje Tents
Antje Zents hat aus ihrer Leidenschaft ihren Beruf gemacht Foto: Landvolk
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Antje Zents vermarktet Goudasorten regional – Hohe Investitionssumme

L P D – Die Entscheidung ist gereift wie ein guter Käse: Seit zwei Monaten betreibt Antje Zents aus Twixlum bei Emden ihre eigene Käserei. „Es war eine Menge Vorarbeit nötig, und ohne meine Eltern hätte ich das alles gar nicht geschafft“, berichtet die 26-Jährige gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Viele Gespräche und auch eine knackige Investition in Höhe von 300.000 Euro waren nötig, um den Betrieb ins Laufen zu bringen. „Mal eben auf Käse machen, was manche Milchviehhalter denken. das geht nicht“, erzählt Antjes Mutter Ineke Borgman, die 1988 mit ihrem Mann Stefan Zents aus Holland nach Ostfriesland gekommen ist und den Hof gepachtet hat.

Inzwischen gehört das Anwesen längst der Familie. Wie so viele Milchbauern mussten die Zents‘ ihren Betrieb immer wieder weiterentwickeln und modernisieren, um von den rund 80 Kühen leben zu können. Tochter Antje entschied sich erst nach einem einjährigen Aufenthalt in Australien, wo sie täglich 800 Kühe melken musste, einem Arbeitsaufenthalt in Peru und insbesondere einem Praktikum auf einer Alm mit eigener Käseproduktion in Österreich, wie ihr eigener Weg aussehen soll.

Sie studierte Landwirtschaft mit Schwerpunkt Milchviehhaltung in den Niederlanden. Schon am berufsfachlichen Gymnasium in Emden konnte sie das Fach Ökotrophologie belegen, „Das Interesse für Ernährungswissenschaften war immer da“, sagt Antje Zents. Nun hat sie aus ihrer Leidenschaft ihren Beruf gemacht, und gilt damit als Junglandwirtin durchaus als Vorbild für junge Erwachsene, die sich orientieren wollen.

Zum Konzept gehören Betriebsführungen für Gruppen und Schulklassen und ein eigener Hofladen, der an drei Tagen in der Woche geöffnet hat, sowie die regionale Vermarktung mit Verkäufen auch an Restaurants und Marktbeschicker. Die Gouda-Sorten, der Hirtenkäse in Öl und der Frischkäse aus eigener Herstellung kommen gut an. „Manchmal komme ich mit dem Käse machen gar nicht hinterher. Man ist ständig beschäftigt“, schmunzelt die junge Frau. Hilfe bekommt sie nicht nur von ihren Eltern, sondern auch von zwei Angestellten.

Antje Zents profitiert davon, dass Käse auch für den Verbraucher einfach cool ist: Kaum ein Lebensmittel ist bei den Deutschen so beliebt wie das leckere Milcherzeugnis. Im Jahr 2020 war wieder ein Anstieg der Käseproduktion zu verzeichnen. In der EU stieg die Herstellung mit 4,7 Millionen Tonnen (t) im Jahr 2020 um 2,9 Prozent. Europa exportierte 2020 insgesamt 3.945.000 t Käse, das sind 6,5 Prozent mehr als im Vorjahr. In Niedersachsen stieg der jährliche Verbrauch auf 595.441 t, davon 331.515 t Hart-, Schnitt-, und Weichkäse; 258.864 t Speisequark und 36.765 t sonstige Käsesorten. Der Anteil Niedersachsens an der Käseproduktion in Deutschland beträgt immerhin satte 22,5 Prozent. Der durchschnittliche Käsepreis liegt seit Monaten stabil bei 3,25€/kg. Wer sich genauer über die Arbeit von Antje Zents informieren möchte, findet sie in den sozialen Medien, zum Beispiel auf Facebook. Eine eigene Webseite hat die Twixlumerin noch nicht, aber sie arbeitet daran. (LPD 68/2021)

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Sonja Markgraf

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