Kartoffeln sind „in“ – Ernte läuft auf Hochtouren

Kartoffelernte
Die Kartoffelernte in Niedersachsen ist in vollem Gang Foto: Landvolk Niedersachsen
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Kartoffelfeste starten nach Corona wieder / Verbrauch leicht unter Corona-Niveau

L P D – „Die Kartoffelernte ist im vollen Gange. Die Bedingungen sind durchwachsen bis gut, je nach Region und Wetterbedingungen“, erklärt Thorsten Riggert und hofft für die Kartoffelbauern in Niedersachsen auf eine gute Ernte. Im September beginnt nicht nur die Ernte der Erdäpfel, die je nach Sorte bis Mitte Oktober gehen kann, sondern es ist auch der Monat, in dem vor der Corona-Zeitrechnung in zahlreichen Orten die beliebten Kartoffelfeste stattfanden. „Wir hoffen, dass mit der Rückkehr der Volksfeste und weiteren Öffnung der Gastronomie die Leute vermehrt unsere leckere Kartoffel in allen Variationen essen werden und somit der Verbrauch wieder ansteigt“, erklärt der Landwirt aus der Heideregion gegenüber dem Landvolk-Pressedienst.

Niedersachsens Landwirte erzeugen 2021 auf 115.400 Hektar (ha) fast 50 Prozent der Kartoffeln in Deutschland. Deutschlandweit werden 2021 nach vorläufigen Angaben der Agrarmarkt-Informations-Gesellschaft (AMI) auf gut 259.000 ha Kartoffeln angebaut, was einen Rückgang der Anbaufläche von 4,2 Prozent gegenüber 2020 bedeutet als die Erdäpfel noch auf 273.500 ha angebaut wurden. „Auch Niedersachsens Anbaufläche für Kartoffeln ist gegenüber 2020 um fast 7.000 ha geschrumpft“, nennt Riggert die letztjährige Anbaufläche von 122.200 ha. Es werden aber 2021 noch mehr Kartoffel als im Dürrejahr 2018 angebaut und die damaligen Erträge sind diese Saison locker zu toppen, vermutet Riggert.

Laut der Kartoffel-Marketing-Gesellschaft (KMG) werde in deutschen Gemüseregalen zur tollen Knolle mit Abstand am häufigsten gegriffen. „Die Kartoffel ist unumstritten der Star. Über 64 Kilogramm pro Kopf verbrauchen die deutschen Bürgerinnen und Bürger – gerne als Beilage zu Fleischgerichten, aber auch als vegetarisches oder veganes Superfood“, schwärmt Riggert vom Nachtschattengewächs, das so gut wie kein Fett, jede Menge Ballaststoffe, Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe enthält. Während der Corona-Pandemie 2020 erlebte die Kartoffel in Deutschland gegenüber 2019 einen wahren Boom. Mit 146.000 Tonnen (t) kauften die privaten Haushalte sowohl im März 2020 als auch im März 2021 mit 147.000 t Speisekartoffeln die größten Mengen ein. Laut der AMI schwächte sich die Nachfrage 2021 zwar etwas ab, lag aber bis auf den Monat August mit 97.000 t noch immer über dem Vor-Corona-Niveau. Werbeaktionen des Lebensmitteleinzelhandels haben das Steuer rumgerissen, sodass in der 31. Kalenderwoche so viele Kartoffeln verkauft wurden wie seit Ende Mai nicht mehr. „Das Werben um den Kartoffelabsatz hielt im September an, und wir hoffen, dass der Markt sich weiter positiv entwickeln wird“, sagt Riggert, der die Kartoffelanbauer bei der Union der deutschen Kartoffelwirtschaft UNIKA vertritt. Mit dem Aufleben der Kartoffelfeste an einigen Orten und dem weiteren Boom im Veggie-Bereich sieht er für die Kartoffel weiter eine gute Zeit. (LPD 73/2021)

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