Maisernte ist in vollem Gang – auch in der Dunkelheit

Bis spät in die Dunkelheit sind Landwirte aktuell dabei, Mais zu ernten: Vorsicht und Rücksichtnahme beiderseits sind geboten, wenn die Trecker mit vollen Häckselgut-Anhängern und die überbreiten Maishäcksler unterwegs sind, um aufs nächste Feld zu kommen. Foto: Landvolk Niedersachsen
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Gute Ernteergebnisse / Große Maschinen erfordern gegenseitige Rücksichtnahme

L P D„Das sonnige Wetter der vergangenen Wochen mit einigen Niederschlägen hat dem Mais gutgetan; die Körner sind bei diesem warmen September hervorragend abgereift. Alle Landwirte und Lohnunternehmer nutzen jetzt jede Minute, um den Silomais bei trockenem Wetter vom Acker zu holen“, berichtet Karl-Friedrich Meyer, Vorsitzender im Ausschuss Pflanze des Landvolks Niedersachsen. Dazu gehöre auch, dass bis spät in die Dunkelheit noch Trecker mit vollen Häckselgut-Anhängern und auch die großen, oftmals überbreiten Maishäcksler unterwegs sind, um aufs nächste Feld zu kommen. „Hier ist Rücksichtnahme beiderseits erforderlich, damit niemand zu Schaden kommt“, appelliert Meyer sowohl an Landwirte, Landbewohner als auch alle weiteren Verkehrsteilnehmer.

Bis Ende dieser Woche werde die Silomaisernte in Niedersachsen noch dauern, schätzt der Landwirt aus dem Weserbergland. Der Körnermais hingegen bleibt noch auf dem Feld stehen, er ist noch nicht reif genug. „Bei der Ernte des Silomais verzeichnen wir regionale Unterschiede, doch die Landwirte sind zufrieden. Sie liegt im oberen Durchschnitt, wird aber keine Rekorde brechen“, führt Meyer aus. Die Erträge liegen laut dem Ausschussvorsitzenden je nach Bodenpunkten und Niederschlag zwischen 350 Dezitonnen pro Hektar (dt/ha) und 650 dt/ha. Nach aktuellem Stand könnten es insgesamt durchschnittlich 450 bis 500 dt/ha werden. Beim Erntefortschritt ist ein Ost-West-Gefälle zu verzeichnen: Während im Emsland circa 40 Prozent der Maisflächen geerntet sind, steigt der Anteil im Raum Cloppenburg und dem Weserbergland auf etwa die Hälfte. Vom Braunschweiger Land bis in den Nordosten sind schon 75 bis 80 Prozent der Nutz- und Futterpflanze vom Feld geholt worden.

Mais wird als Sommergetreide von Mitte April bis Anfang Mai ausgesät und benötigt zur Keimung und zum Feldaufgang eine gewisse Bodenwärme. Das kalte Frühjahr hat die Aussaat verzögert und Spätfröste können dazu führen, dass der Keimling bei niedrigen Temperaturen von Bodenpilzen befallen wird und seine Triebkraft verliert. „Ein lückiger Maisbestand mit geringeren Erträgen ist dann wahrscheinlich. Eine zu späte Aussaat kann ebenfalls zu Ertragsminderungen führen, weil die Sonnenenergie des Sommers dann nicht voll ausgenutzt wird. Die Faustregel, dass eine verspätete Aussaat nach dem 10. Mai ein Prozent Minderertrag pro Tag Verspätung mit sich bringt, hat der sonnige Herbst mehr als wettgemacht“, freut sich Meyer über das gute Ernteergebnis.

Mais wurde in Niedersachsen auf knapp 30 Prozent der Ackerflächen ausgesät, das sind mehr als 565.000 Hektar (ha), davon ca. 450.000 ha allein Silomais. Laut Statistischem Bundesamt liegt die Gesamtmaisfläche in Deutschland in diesem Jahr bei 2,45 Mio. ha und ist gegenüber 2022 leicht gesunken (2,49 Mio. ha). (LPD 77/2023)

Silke Breustedt-Muschalla

Redakteurin

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