L P D – „Unsere Landwirte setzen alle Hebel in Bewegung, um die im Mai 2017 verschärften Vorgaben der Düngeverordnung zu erfüllen“. Mit diesen Worten kommentiert Landvolkvizepräsident Dr. Holger Hennies die Daten des heute vorgelegten Nährstoffberichtes der Landesregierung. „Wir sehen, dass die Landwirte landesweit ernsthaft mitarbeiten, um Nährstoffeinträge in Gewässer zu verhindern und die Nährstoffobergrenzen einzuhalten“, schildert er und fügt an: „Nährstoffüberschüsse wurden konsequent abgebaut. Der für 2018/19 ausgewiesene Überschuss von 31.000 Tonnen ist bereits Vergangenheit, unsere Landwirte haben nach den jüngsten Statistiken ihren Mineraldüngereinkauf um genau diese Menge nochmals reduziert“. Für die geplanten weiteren Einschränkungen der Düngung durch den Bundesgesetzgeber sieht Hennies daher keine Notwendigkeit. Nachholbedarf gebe es nur in einzelnen Regionen und auf einzelnen Höfen, räumt der Vizepräsident und Vorsitzende des Umweltausschusses im Landvolk Niedersachsen ein. Daher steht der Verband zu der elektronischen Nährstoffmeldung, kurz ENNI. Sie erlaube einzelnen Betriebsleitern Einsparpotenzial zu erkennen und umzusetzen und ermögliche zugleich eine gezieltere Kontrolle und ist bundesweit einmalig. „Nur ein solcher punktgenauer Ansatz kann zielführend sein und ist allen pauschalen Vorgaben deutlich überlegen“, betont Hennies. Gesunkene Tierbestände, ein geringerer Mineraldüngereinsatz, eine stärkere Verbringung der Wirtschaftsdünger aus Viehhaltungs- in Ackerbauregionen sowie einen stärkeren Einsatz von Wirtschaftsdüngern in Biogasanlagen hatte das Landvolk wiederholt als Argumente gegen eine weitere Verschärfung der Düngeverordnung angeführt und sieht sich in dieser Einschätzung durch den Nährstoffbericht bestätigt. „Mit der Förderung zum Bau zusätzlicher Behälter für Wirtschaftsdünger in Ackerbauregionen, Investitionsanreizen und -zuschüssen in moderne Ausbringungstechnik oder auch der Einführung einer Meldepflicht des Mineraldüngerhandels über die an Landwirte verkauften Nährstoffmengen können wir gemeinsam noch besser werden“, regt Dr. Hennies an. Schwieriger werde für die Landwirte dagegen die schnelle Reaktion auf witterungsbedingte Schwankungen. So hat der Extremsommer 2018 zu starken Ertragseinbrüchen geführt, die Pflanzen haben den ausgebrachten Dünger nur begrenzt aufnehmen können und höhere Reserven im Boden hinterlassen. Der Landvolkvizepräsident appelliert zugleich an die Landwirte in den Regionen, die aktuell die Düngerobergrenzen noch überschreiten, weiter aufzuholen und damit die Diskussion um die Reinhaltung des Wassers weiter zu versachlichen.
Nährstoffüberschüsse konsequent abgebaut
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