Schweine werden zu schwer für die Schlachtung

Schweinestall
Stakeholder-Analyse zeigt Möglichkeiten bei der Bekämpfung von Salmonellen Foto: Landvolk Niedersachsen
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Gesamterlöse gehen mangels Kapazitäten in Schlachthöfen für Erzeuger zurück

L P D – Wohin mit den Schweinen? Der Zyklus lässt sich nicht einfach aufhalten, die Tiere drängen sich in den Ställen und werden für die Schlachtung zu schwer. „Wir sind am Ende unserer Weisheit; die Nerven liegen blank“, sagt Hubertus Berges, Vorsitzender des Veredlungsausschusses im Landvolk Niedersachsen. „Viele Schweine rutschen aus der Norm, wir erzielen trotz des höheren Gewichts keinen besseren Erlös und werden als Mäster und Halter preislich erheblich abgestraft. Das können wir nicht länger hinnehmen.“

Das Landvolk Niedersachsen hat seit Bekanntwerden der ersten ASP-Fälle in Deutschland und den durch Corona-Ausbrüche verminderten Kapazitäten in den Schlachthöfen und den damit verbundenen Handelsrestriktionen immer wieder gegenüber der Politik deutlich gemacht, welche Probleme sich in den Ställen auftun. Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast hatte in den vergangenen Tagen bereits angekündigt, für eine Genehmigung von Sonntags- und Feiertagsarbeit auf den Schlachtbetrieben in Niedersachsen zu sorgen.

Doch nur wenige Schlachthöfe stellen überhaupt einen Antrag auf Genehmigung von Sonntagsarbeit; bei zwei Betrieben liegen diese nun nach Auskunft des Sozialministeriums vor. Die Firmen kämpfen mit den Einschränkungen durch Corona und damit einhergehend einem spürbaren Personalmangel. „Wöchentlich fehlen deutschlandweit immer noch mindestens 80.000 Schlachtungen“, erklärt Berges. „Für einen Abbau der Überhänge brauchen wir aber noch deutlich mehr Kapazitäten.“ Die Fleischvermarktung läuft derweil weiterhin recht gut, teilt das Landvolk Niedersachsen mit. „Wir fordern, dass die so genannte Abrechnungsmaske für die Schweine nach oben geöffnet wird, um die zusätzliche Benachteiligung für die Betriebe zu beenden“, bekräftigt Berges. (LPD 83/2020)

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