Vom Café aus den Viehtrieb beobachten

Familie Zents
Familie Zents aus Ostfriesland waren eine der Ersten, die beim Tag des offenen Hofes Mitte der 90er Jahre mitgemacht haben Foto: Antjes Käsehuus

Hofporträt zum Tag des offenen Hofes – Familie Zents aus Ostfriesland

L P DFamilie Zents aus Ostfriesland waren eine der Ersten, die beim Tag des offenen Hofes Mitte der 90er Jahre mitgemacht haben. Am 19. Juni öffnet mit Tochter Antje die nächste Generation die Hoftore für die Öffentlichkeit. Mit 75 Tieren ist die Anzahl der Milchkühe zwar nur gering zu den damaligen 60 gestiegen, mit der hofeigenen Käserei und einem kleinen Laden hat sich der Arbeitsschwerpunkt jedoch deutlich verschoben. „Wir hatten uns schon auf die Rente eingestellt, und nun macht unsere Tochter doch weiter“, freut sich Seniorchefin Ineke Borgmann aus Emden.

Antje Zents hat während ihres Agrarstudiums viel Zeit in Käsereien verbracht und war sogar einen Sommer lang auf einer Alm, auf der sie Kühe gemolken, Gäste empfangen und Käse hergestellt hat. Nun hat sie ihre Erfahrungen dazu genutzt, den elterlichen Hof weiterzuentwickeln und mit „Antjes Käsehuus“ ihre Pläne in der Heimat umzusetzen. „Zu unserer Überraschung wird der Laden sehr gut angenommen und hat sich zu einem richtigen Treffpunkt im Dorf entwickelt“, zeigt sich Antje Zents erstaunt.

Da der Hof mitten im Dorf neben der Kirche liegt, wird der Tag des offenen Hofes um 10 Uhr mit einem Freiluft-Gottesdienst eröffnet. „Eigentlich haben wir das ganze Jahr über ‚Tag des offenen Hofes‘“, schmunzelt die Junglandwirtin, die sich freut, wenn junge Familien ihren Ausflug in den Laden mit einem Rundgang über den Hof verbinden.

Bei ihren zahlreichen Führungen hat sie bemerkt, dass viele Arbeitsabläufe den Menschen aus der Stadt unbekannt sind. „Die wissen nicht, dass die Futterration genauso exakt berechnet wird, wie die ausgebrachte Güllemenge“, nennt sie einige Beispiele, die sie motivieren, ihr Wissen weiterzugeben. Von der Veranda des Ladens können die Gäste zudem ein heutzutage seltenes Schauspiel beobachten: Wenn die Kühe von der Weide kommen und ganz selbstverständlich über die Straße durch das Dorf wieder in den Stall getrieben werden.

„Das war schon immer so und das ist auch heute noch so“, beschreibt Antje Zents die in der beengten Hoflage begründete Notwendigkeit. Denn der Weidegang ist auf den Marschböden Ostfrieslands obligatorisch. Und auch beim Tag des offenen Hofes wird die Familie trotz der vielen Neuerungen auf Altbewährtes setzen. „Das ganze Dorfleben mit den Landfrauen, der Feuerwehr und der Kirchengemeinde wird eingebunden“, plant sie und ist zudem dankbar für die Unterstützung durch das Landvolk und den NDR, um nach gut 25 Jahren wieder Werbung für die Landwirtschaft zu machen.

Der Tag des offenen Hofes wird unterstützt durch die VGH Versicherung, Öffentliche Versicherung Oldenburg, Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse und die Öffentliche Versicherung Braunschweig. Alle Adressen der offenen Höfe stehen unter www.tag-des-offenen-hofes-niedersachsen.de bereit. (LPD 39/2022)

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