MKS: Biosicherheit beachten, auf Jagdreisen verzichten

Frank Kohlenberg
Damit Niedersachsen weiterhin MKS-frei bleibt, ist das Hochfahren der Biosicherheitsmaßnahmen bei allen tierhaltenden Betrieben wichtig. Klinische Auffälligkeiten bei empfänglichen Tieren sind durch Tierärztinnen und Tierärzte abzuklären“, sensibilisiert Landvolk-Vizepräsident und Milchviehhalter Frank Kohlenberg Foto: Landvolk
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Tierseuche erfordert Umsicht – Keine Gefahr für Menschen

L P D – Nach mehr als 30 Jahren ist das Virus der Maul- und Klauenseuche (MKS) erstmals wieder in Deutschland festgestellt worden. Nachgewiesen wurde der Tierseuchenerreger bisher nur in einer Wasserbüffelherde in Brandenburg. Die zuständigen Behörden haben entsprechende Bekämpfungs- und Schutzmaßnahmen eingeleitet, die epidemiologischen Ermittlungen zur Eintragsursache laufen. „Damit Niedersachsen weiterhin MKS-frei bleibt, ist das Hochfahren der Biosicherheitsmaßnahmen bei allen tierhaltenden Betrieben wichtig. Klinische Auffälligkeiten bei empfänglichen Tieren sind durch Tierärztinnen und Tierärzte abzuklären“, sensibilisiert Landvolk-Vizepräsident und Milchviehhalter Frank Kohlenberg und betont, dass keine Gefahr für den Menschen – weder durch Verzehr von Milch und Fleisch noch durch Kontakt – besteht.

Als empfänglich für MKS-Viren gelten nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts unter anderem Haus- und Wildschweine, Rinder, Schafe, Ziegen, Büffel, Wildwiederkäuer, Giraffen, Kamele und Flusspferde sowie die nicht zu den Paarhufern zählenden Elefanten. Das MKS-Virus gilt als sehr widerstandsfähig gegenüber der Außenwelt und ist leicht übertragbar, so dass eine Ansteckung bei direktem Tierkontakt als auch indirekt über kontaminiertes Futter, Gegenstände, Fahrzeuge oder Personen stattfinden kann.

Niedersachsen ist aktuell nicht von Sperrzonen betroffen. Allerdings hat Deutschland durch den Ausbruch den Status „MKS-frei“ verloren. Dies geht mit entsprechenden Handelseinschränkungen einher. Oberstes Ziel ist es, das Seuchengeschehen einzudämmen und eine weitere Ausbreitung zu verhindern. „Vor diesem Hintergrund bitten wir Jägerinnen und Jäger auf die Teilnahme an Jagden in Brandenburg vorerst zu verzichten“, appelliert Kohlenberg. „Nur wenn Biosicherheitsmaßnahmen überprüft und unbedingt konsequent eingehalten werden, können Tierseucheneinträge verhindert werden“, sagt der Vizepräsident des Landvolks. Eine umfassende Arbeitshilfe zur Optimierung von Sicherheitsmaßnahmen auf Betrieben stellen die Niedersächsischen Biosicherheitskonzepte nach dem Tiergesundheitsrechtsakt der Europäischen Union dar. Sie sind auf der Homepage der Niedersächsischen Tierseuchenkasse verfügbar: https://www.ndstsk.de/uebersicht/tierkoerperbeseitigung/biosicherheit/1269_biosicherheit-wichtiges-werkzeug-vor-und-im-tierseuchenfall.html (LPD 05/2025)

Silke Breustedt-Muschalla

Redakteurin

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