Biobranche bleibt auf Erfolgsspur

L P D – Puten, Masthähnchen und Legehennen, die im Gras scharren oder im Sand baden, dieses idyllische Bild bieten Biobauernhöfe ihren Kunden „Das Wohl der Tiere und eine Tierhaltung, die dem natürlichen Teil zwischen Tier und Umwelt am nächsten kommt, stehen für uns an erster Stelle“, sagt Carsten Bauck, Vorsitzender des Ausschusses für Ökolandbau im Landvolk Niedersachsen. Vor 82 Jahren war der Bauckhof einer der ersten, der nach den ökologischen Demeter-Richtlinien wirtschaftete. Mit 74 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, 11.000 Masthähnchen und 7.600 Puten ist der Hof auf Ökolandanbau und biologische Geflügelhaltung spezialisiert. Die Betriebsgemeinschaft in Klein Süstedt bei Uelzen besteht aus vier Familien, 40 Mitarbeiter sorgen täglich für das Wohlergehen der Tiere.

Das Geflügel wird in mobilen Ställen gehalten. Ist das Gras abgefressen, kann der Stall einige Meter versetzt werden und die Tiere haben wieder frisches Grün unter den Füßen. Die Futtergrundlage ist eines der wichtigsten Themen, mit denen sich Bauck beschäftigt: Das Futter der Tiere wird erst in der hofeigenen Mischanlage zusammengestellt. Dabei stammen gut 15 Prozent vom eigenen Betrieb. „Für die Direktvermarktung sind maximale Transparenz und Produktsicherheit von größter Bedeutung“, unterstreicht Bauck, der seine Erzeugnisse im eigenen Hofladen verkauft. Die Gesellschaft habe einen Wandel hinter sich, was den Verbrauch von Bio-Lebensmitteln angeht, hat er beobachtet. Kauften in den 90er Jahren noch viele Ökoprodukte, nur um mit dem neuen Trend zu gehen, sei es heute anders. Besonders beim Fleisch käme es den Verbrauchern auf die Herkunft und eine überzeugende Produktsicherheit an. Dann sei nach Baucks Ansicht der Preis nicht mehr entscheidend.

Diese Einstellung teilen immer mehr deutsche Haushalte. Trotz der höheren Preise gegenüber anderen Lebensmitteln, gaben die deutschen Verbraucher nach Angaben des Bundes für Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) im Jahr 2012 mehr als sieben Milliarden Euro für Öko-Produkte aus. Das war ein Anstieg von gut sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt wurde in den Jahren 2006 bis 2012 ein Umsatzplus von rund 30 Prozent erzielt – auch weil mittlerweile fast jeder Supermarkt Lebensmittel mit dem Öko-Siegel anbietet. Die Biobauern hoffen nun, dass auch die Nachfrage nach ihren regional erzeugten Lebensmitteln weiter steigt. (LPD 13/2014)