Gans, Karpfen und Ente krönen das Weihnachtsmenü

L P D – Während Heiligabend der Tannenbaum bestaunt, die Geschenke ausgepackt und Weihnachtslieder gesungen werden, krönt das Festessen die Weihnachtsfeiertage. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen dabei Karpfen und Gänsebraten. Der als Friedensfisch bekannte Karpfen empfiehlt sich nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes auch für ein gelungenes Silvestermenü, verbunden mit der Hoffnung auf ein friedvolles neues Jahr. Zu seinem Beinamen ist der Fisch gekommen, weil er keinen Fischen und anderen größeren Tieren nachstellt. Eine Alternative zur vier bis sechs Kilogramm schweren Weihnachtsgans ist eine Flugente. Sie wiegt knapp drei Kilogramm, bratfertige Erpel bringen zwischen drei und fünf Kilogramm auf die Waage.

Im Gegensatz zur Pekingente, die das ganze Jahr über im Angebot ist, bleibt die Flugente ein typischer Festtagsbraten. Etwa 60 Prozent der Jahreskäufe fallen nach Angabe der Marktinfo Eier & Geflügel (MEG) in das vierte Quartal. Ein „Zwischenhoch“ wird nur noch zu Ostern verzeichnet. Die Landwirte haben sich darauf eingestellt und stallen die meist aus Frankreich stammenden Küken ab August ein. Nach etwa 50 Tagen werden dann die Enten und nach 70 Tagen die Erpel geschlachtet. Wie sie für ihre Arbeit entlohnt werden, hängt stark vom Vermarktungsweg ab. Beim Einkauf im Hofladen mussten Verbraucher laut MEG durchschnittlich 8,86 Euro je kg bezahlen, das sind 20 Cent mehr als im November 2012. Beim Absatz von der Schlachterei an den Großhandel lag der ermittelte Schwerpunktpreis dagegen mit 5,33 Euro je kg 26 Cent niedriger als im Jahr zuvor. Für Pekingenten lag der Schwerpunktpreis auf Großhandelsebene mit 3,44 Euro um zehn Cent je kg höher als im Vorjahr.

Stagnierende Schlachtereiabgabepreise und gestiegene Futterpreise führten bereits im Jahr 2012 zu einem Einbruch der deutschen Entenhaltung. Von Januar bis Oktober 2013 wurden 24,6 Prozent weniger Enten und Erpel geschlachtet als 2012. Insgesamt kamen 35.819 t deutsches Entenfleisch in den Handel. Dadurch legten die Importe in den ersten drei Quartalen dieses Jahres um 13 Prozent zu. In Niedersachsen wird die Situation durch das im kommenden Jahr in Kraft tretende Verbot des Schnabelkürzens verschärft. Bislang wurde der spitze Haken an der Schnabelspitze entfernt, um zu verhindern, dass sich die Tiere untereinander schwer verletzen. „Von bislang etwa 60 Betrieben werden wahrscheinlich nur rund 20 weiter machen“, schätzt Dieter Oltmann, Geschäftsführer des Landesverbandes der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft. Die Schlachtereibetriebe seien bereits in die Nachbarbundesländer abgewandert. Die Pekingente wird im Gegensatz dazu weiterhin von etwa 150 Landwirten gehalten. „Das ist ein friedfertiges, ruhiges Tier, das keine Probleme mit dem Federpicken hat“, sagt Oltmann. (LPD 97/2013)