Lammfleisch bringt Abwechslung in die Küche

L P D – „Zu Ostern essen die Deutschen gerne Lammbraten, und das freut die Schafzüchter in Niedersachsen“, sagt Carl Lauenstein, stellvertretender Vorsitzender vom Landesschafzuchtverband Niedersachsen. Er freut sich über die rege Nachfrage zu den Feiertagen, wünscht sich aber, dass die Deutschen bei dem gesunden Fleisch öfter zugreifen. Lauenstein empfiehlt Lammfleisch aus Deutschland besonders für die anstehende Grillsaison. Viele große Supermärkte bieten es an und auf www.schafzuchter-niedersachsen.de kann auch eine Liste mit Direktvermarktern eingesehen werden. Der aktuelle Pro-Kopf-Verbrauch liegt hierzulande bei unter einen Kilogramm, das kann Lauenstein nicht nachvollziehen: „Schafe werden hier so gehalten, wie sich viele Menschen gesunde und artgerechte Tierhaltung vorstellen.“

In Niedersachsen gibt es derzeit 11.685 schafhaltende Betriebe mit insgesamt über 226.000 Tieren. „Davon halten nur 23 Betriebe mehr als 1.000 Tiere, Schafhaltung in Deutschland ist sehr klein strukturiert und eher eine Nische, deshalb fehlt uns auch die Lobby“, bedauert Michael Gertenbach, Schafzuchtberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Er hält diesen Betriebszweig für unbedingt schützenswert. Auch Lauenstein warnt davor, den Zusatznutzen der Landschaftspflege durch ein Zurückdrängen der Schafe einzubüßen. „Die Tiere halten die Landschaft offen, die sonst vielerorts schnell verbuschen würde. Damit leisten Schafe nicht nur einen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft sondern auch zur Artenvielfalt. Außerdem können Schafe ganzjährig auf der Weide gehalten werden, wenn sie einen trockenen Untergrund und einen Windschutz haben“, erklärt der Schafzüchter aus Vechelde: „Zur Lammzeit zwischen November und März werden die trächtigen Muttertiere für die Geburt der Lämmer in den Stall geholt. Sobald es warm genug ist, werden sie wieder gemeinsam auf die Weide gebracht.“

Die Weidehaltung wird schwieriger. „Flächen zur Beweidung werden immer seltener und so werden die Schafe auf abgelegene Standorte verdrängt“, erklärt Lauenstein. Dort lauert das derzeit größte Problem der Schafhalter in Niedersachsen. „Ich bin nicht grundsätzlich gegen den Wolf“, sagt Lauenstein, „aber wenn die Politik ihn hier ansiedeln möchte, müssen wir für Verluste angemessen und zügig entschädigt werden!“ Die Maßnahmen gegen den Wolf seien teuer und die Zuschüsse für das Errichten von Zäunen oder die Anschaffung von Schutzhunden zu niedrig. Deshalb sieht Lauenstein die Akzeptanz für das Raubtier bei seinen Mitgliedern schwinden. (LPD 25/2015)