Landwirtschaft vor Ort besser fördern

L P D – Die beste Landwirtschaftspolitik für Länder mit Hungerproblemen setzt auf eine Stärkung und Förderung der Bauern vor Ort. Landwirtschaft und ländliche Räume müssen dazu in der internationalen Entwicklungspolitik mehr Beachtung finden, kommentiert das Landvolk Niedersachsen eine Veranstaltungsreihe des Verbandes Entwicklungspolitik in Niedersachsen. Schlecht funktionierende Märkte und staatliche Markteingriffe verringern nach Einschätzung von Agrarwissenschaftlern in Entwicklungsländern die Preise für die Erzeuger oder machen Lebensmittel für Verbraucher zu teuer, teilweise müssen hier höhere Preise als auf dem Weltmarkt ausgegeben werden. Diese Abkopplung vom internationalen Marktgeschehen gilt als Indiz für hausgemachte Einflüsse. Die zu niedrigen Erzeuger- und die überhöhten Verbraucherpreise tragen zu Realeinkommensverlusten bei und verschärfen damit die Armuts- und Ernährungsproblematik in Entwicklungsländern.

Der immer wieder erhobene Vorwurf, Deutschland und die EU „überschwemmen“ mit ihren Agrarprodukten die Märkte in Entwicklungsländern, ganz konkret angesprochen in Westafrika, entbehren jeder fachlichen Substanz. Steigende Exporte auf den afrikanischen Kontinent haben nicht die westafrikanischen Länder wie Ghana zum Ziel, sondern Südafrika. Nur ein kleiner Teil der deutschen Geflügelexporte, weniger als fünf Prozent, ist für dem afrikanischen Markt vorgesehen. Deutsche Viehhalter füttern ihre Tiere überwiegend mit hier erzeugten Futtermitteln, lediglich ein Zehntel aller Futtermittel wird importiert, überwiegend Eiweißfuttermittel, die als Nebenprodukt der Ölerzeugung verwertet werden. (LPD 80/2013)