Mineraldüngereinsatz stetig gesunken

L P D -   „So
viel wie nötig, so wenig wie möglich“, dieser Leitsatz gilt für Landwirte beim
Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln. Bei sachgemäßer Anwendung sichern
diese Produktionsmittel die Erträge von Weizen, Roggen, Raps oder Rüben. Für
die landwirtschaftlichen Betriebe sind sie vor allem wertvolle und damit teure
Produktionsmittel. Nachhaltiges Denken in Bezug auf die Umwelt und die eigenen
Böden, pflanzenbaulicher Sachverstand und betriebswirtschaftliche Überlegungen
bestimmen, in welcher Menge sie den Feldern eingesetzt werden. Ein wichtiger
Ansatz zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln ist der „Integrierte
Pflanzenschutz“. Er beginnt bei der Wahl einer an den Standort angepassten
Sorte, die möglichst wenig anfällig für bestimmte Pilzerkrankungen oder Schadorganismen
ist. Auch der Saatzeitpunkt, die Art der Bodenbearbeitung und die Fruchtfolge
werden so gestaltet, dass das Risiko für einen Befall mit Schadorganismen
möglichst gering gehalten wird. Darüber hinaus macht eine ausgewogene
Nährstoffversorgung die Pflanzen widerstandsfähiger.

In Niedersachsen gehen zwei Betriebe noch einen Schritt
weiter: Als „Demonstrationsbetrieb integrierter Pflanzenschutz“ sammeln sie in
enger Abstimmung mit Beratern Erfahrungen zu neuen Ansätzen des integrierten
Pflanzenschutzes und demonstrieren die Verfahren und die gewonnenen
Erkenntnisse anderen Landwirten, Beratern und der Öffentlichkeit. Das
Modellvorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
finanziert und von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung als
Projektträger betreut. Die teilnehmenden Höfe werden sehr intensiv von Beratern
und Experten des Pflanzenschutzamtes begleitet. Diese Beratung geht weit über
das übliche Maß hinaus; im Schnitt ist im Jahresverlauf ein ganzer Monat
zusätzliche Arbeit pro Betrieb nötig.

Entwicklungen hin zu einem sparsameren Einsatz sind
auch beim Mineraldünger zu beobachten. Während der Einsatz von Stickstoff pro
Hektar Landwirtschaftlicher Nutzfläche bis in das Wirtschaftsjahr 1987/88
bundesweit stetig auf knapp 135 kg anstieg, ist dieser Wert seitdem wieder
gesunken und hat sich in den vergangenen Jahren bei rund 100 kg Stickstoff pro
Hektar eingependelt. Auch der Einsatz anderer Nährstoffen wie Phosphor, Kali
und Calcium hatte in den achtziger Jahren einen Höhepunkt erreicht und ist
seitdem zurückgegangen. (LPD 86/2013)