L P D – Die landwirtschaftliche Ausbildung bleibt beliebt. Unter den grünen Berufen mit 5.840 Auszubildenden stellt die Landwirtschaft in Niedersachsen jeden dritten Auszubildenden. Mit 2.070 blieb die Zahl zum Start in das Ausbildungsjahr nach Mitteilung des Landvolk Pressedienstes auf einem stabilen Niveau und liegt deutlich höher als 2010 mit gut 1.700. Damit haben die Landwirte die Gärtner von der Spitzenposition verdrängt, aktuell lernen 1.578 junge Menschen diesen Beruf, 2010 waren es noch 1.800. Gut eingeführt hat sich die Fachkraft Agrarservice mit um die 200 Auszubildenden als neuem Ausbildungsberuf, rückläufig sind dagegen die Zahlen bei den angehenden Hauswirtschafterinnen mit aktuell 365 gegenüber 600 im Jahr 2010. Landvolkvizepräsident Jörn Ehlers, zugleich Vorsitzender des Bildungsausschusses im Verband, stuft eine hochwertige und breit gefächerte Ausbildung als unverzichtbar ein. Von bundesweit 13.428 Lehrverträgen im grünen Berufsspektrum wurden im vergangenen Jahr 5.813 in Niedersachsen abgeschlossen.
Das sieht auch Landwirt Matthias Weber so, er bildet bereits den achten angehenden Landwirt auf seinem Bauernhof in Wolligst bei Beverstedt aus. Mit seinen vielseitigen Betriebszweigen hat er den jungen Menschen richtig was zu bieten: In den Bereichen Acker- oder Futterbau, Rinder-, Schweine und Milchviehhaltung können die Auszubildenden bei Weber außerordentlich viel lernen. „Unsere Auszubildenden sind nicht nur Arbeitskräfte, sie sollen von ihrem Lehrjahr bei uns auch etwas mitnehmen“, schildert der Landwirt seinen Anspruch an die Ausbildung. Und diesen Vorsatz verfolgt er konsequent: Regelmäßige Kontrollen des Berichtsheftes und bei Bedarf auch Unterstützung der Auszubildenden dabei gehören ebenso dazu wie die Vermittlung praktischer Kompetenzen. Dazu hat sich Matthias Weber mit drei anderen Ausbildern aus der Gegend zusammen getan, gemeinsam bereiten sie im Team die „Azubis“ auf die praktische Prüfung vor.
„Ich habe mir bei den Bewerbern noch nie die Zeugnisse angeschaut, wenn es gepasst hat, haben wir immer den Ersten genommen, der nachgefragt hat“, sagt Weber. An ein oder zwei Tagen Probearbeiten stellt sich schnell heraus, ob Ausbilder und Auszubildende zusammen passen. Schließlich arbeiten und leben sie ein Jahr auf dem Hof zusammen. „Wichtig ist, dass es auch im zwischenmenschlichen Umgang passt. Besonders schnell oder stark müssen die angehenden Landwirte nicht unbedingt sein, eher umsichtig, vor allem mit den Tieren“, erklärt Weber. Nur der Trecker-Führerschein sollte schon vorhanden sein, aber das war bisher immer der Fall. (LPD 86/2017)