Landwirte fürchten um ihre Flächen

Landwirte fürchten um ihre Flächen - Foto: Landvolk
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L P D – Wenn es nach dem Willen der Oberbürgermeister geht, soll in Braunschweig und Salzgitter an der A 39 ein interkommunales Gewerbegebiet mit einer Fläche von 300 Hektar (ha) entstehen. Davon entfallen 176 ha auf die Stadt Salzgitter, 124 ha auf Braunschweig.

Der Bauernverband Braunschweiger Land zeigt sich wenig erfreut über die Pläne der beiden Kommunen, denn betroffen sind vor allem landwirtschaftlich genutzte Flächen. „Bei dem geplanten Bauvorhaben geht uns bestes Ackerland für immer verloren. Wir Ackerbauern sind doppelt geschädigt. Es sind nicht allein die 300 Hektar, die als Gewerbegebiet ausgewiesen werden, sondern dazu kommen Zuwege, Straßenausbau und die notwendigen Kompensationsflächen für Naturschutzmaßnahmen“, begründet Landwirt Jens Leopold aus Thiede.

Bereits heute können bis zu 400.000 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche in Niedersachsen nicht oder nur mit erheblichen Einschränkungen genutzt werden. Der tägliche Flächenfraß von durchschnittlich 73 ha bundesweit stellt Landwirte vor eine große Herausforderung. Die Bundesregierung hat sich eine Reduzierung auf 30 ha Flächenverlust pro Tag zum Ziel gesetzt. Die Ressource Boden wird knapp – auch im östlichen Niedersachsen. Insgesamt sind zehn Betriebe von dem interkommunalen Gewerbegebiet betroffen. Salzgitters Werbung „Kinder fördern und Familien unterstützen“ gilt in diesem Zusammenhang offenbar nicht für die landwirtschaftlich geführten Betriebe und ihre Familien. „Wir produzieren hier hochwertige Lebensmittel auf bestem Ackerland, das uns jetzt genommen werden soll. Wir hoffen auf den Rat der Stadt Salzgitter, er muss Vorhaben nochmal überdenken“, sagt Leopold. (LPD 37/2016)