Azubis üben mit dem E-Learning-Modul das Pflügen

Foto: LWK Niedersachsen

Wettbewerbe zum Leistungspflügen finden dieses Jahr nur vereinzelt statt

L P D – Die hohe Kunst des Pflügens mit Dreh- oder Beetpflügen stellen in Niedersachsen jedes Jahr etwa 600 Auszubildende beim Wettbewerb des Leistungspflügens unter Beweis. Aufgrund der Corona-Einschränkungen fallen dieses Jahr zwar das geplante Weltpflügen in Russland, die Europameisterschaft und der Bundesentscheid der Landjugend aus, es gibt jedoch einige regionale Erstentscheide auf Berufsschulebene, schreibt der Landvolk-Pressedienst. „Da können die Auszubildenden zeigen, was sie praktisch können“, sagt Hans-Werner Heidemann von der DEULA Nienburg. Er hat für die praktischen Weiterbildungs-Kurse an der DEULA, die alle Auszubildenden absolvieren müssen, einige E-Learning-Module entwickelt. Neben dem Leistungspflügen gibt es diese auch für die Drillmaschine und den Düngerstreuer. „Damit können sich die Auszubildenden auf den praktischen Unterricht vorbereiten und haben schon zu Kursbeginn alle das gleiche Grundniveau, egal von welchem Betrieb sie kommen“, erläutert der Ausbilder.

Für das Leistungspflügen besteht das Modul aus drei Kapiteln: 1. Vorbereitung auf den Wettbewerb für Schüler und Schulen, 2. Beetpflügen und 3. Drehpflügen. „Dort wird gezeigt, wie ein Keil gepflügt wird und wie die Schlussfurche angelegt werden muss, um ordentlich Punkte zu sammeln“, sagt Heidemann. Praktisch gezeigt werden die Ausführungen von erfolgreichen Leistungspflügern. „Bei den jungen Leuten kommt diese Plattform gut an“, sagt Marlies Logemann, Geschäftsführerin beim Deutschen Pflügerrat. Die Auszubildenden würden sich die Filme sogar direkt auf dem Trecker ansehen, wenn es zum Beispiel darum gehe, eine kniffelige Stelle auf dem Feld zu bearbeiten.

Mitentwickelt hat die Module der langjährige erfolgreiche Pflüger Florian Sander aus Bötersen. „Beim Leistungspflügen spielt moderne Technik wie GPS keine Rolle, da kommt es auf den Menschen an“, sagt er und freut sich, dass die Grundsätze des Pflügens über die digitalen Module in die Praxis getragen werden. Er gibt sein Wissen gerne weiter und schätzt den weltweiten Austausch mit anderen Pflügern. Dieses Jahr wäre er gerne zum Weltpflügen nach Russland gefahren, das aufgrund der Corona-Auflagen nun jedoch auf 2021 verschoben wurde. Dann begleitet ein ganzes Team inklusive Schlosser den Teilnehmer bereits eine Woche vor dem Wettbewerb an den Austragungsort, um sich und den Pflug optimal auf den Boden einzustellen. „Die Pflugschare sind das Herzstück, mit dem der Pflug auf die unterschiedlichen Bodenverhältnisse angepasst wird“, zeigt der Betriebsingenieur seine Begeisterung für das Hobby, dass er seit 15 Jahren verfolgt. Einen Einblick in die Kunst des Pflügens gibt dieses Video. (LPD 78/2020)

Ansprechpartnerin für diesen Artikel

Wiebke Molsen

Redakteurin

Tel.: 0511 36704-30

E-Mail-Kontakt