Niedersächsischer Weg wird langsam sichtbar

Niedersächsischer Weg
Präsentation des dritten Jahresberichts zum Bündnis „Niedersächsischer Weg“ im Umweltministerium in Hannover Foto: Landvolk
Bild-Download des Originals: | Web-Version:

L P D – „Wir haben schon viel geschafft, aber auch noch gut zu tun“, lautet die Bilanz von Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies aus Anlass der Präsentation des dritten Jahresberichts zum Bündnis „Niedersächsischer Weg“ (heute) im Umweltministerium in Hannover. Ein wesentlicher Punkt der Vereinbarung sind die Regelungen zu Gewässerrandstreifen. Diese sind installiert worden, um der vorhandenen Lebensgemeinschaft aus Insekten und Pflanzen im Gewässer und der Grabeninnenkannte den Übergang in die Fläche zu ermöglichen. Die Reduktion von Düngung und Pflanzenschutzmittel-Einsatz soll es der vorhandenen Biodiversität erleichtern und neue zusätzliche Lebensräume außerhalb des Grabens zu erobern. Für Landwirtinnen und Landwirte steht für entstehende Ertragseinbußen ein Ausgleich zur Verfügung, der aus der Wasserentnahmegebühr finanziert wird. Die Ausgleichszahlungen mussten von der Europäischen Kommission genehmigt werden. Diese Genehmigung liegt jetzt vor; das Auszahlungsverfahren über die Landwirtschaftskammer (LWK) läuft an, je Hektar sind das zwischen 649 und 784 Euro. Die Antragsvordrucke und weitere Informationen zum Verfahren sind auf der Homepage der Landwirtschaftskammer verfügbar. Die ersten Beträge sollen noch im September ausgezahlt werden, die restlichen Beträge Anfang nächsten Jahres.

Um die Betreuung in Natura 2000-Gebieten zu stärken, wurden im zurückliegenden Jahr 16 neue Ökologische Stationen etabliert. Damit gibt es insgesamt 28 geförderte Stationen in Niedersachsen, mit einem Fördervolumen von rund 7,35 Millionen Euro. Hennies betonte, wie wichtig die Beratung vor Ort ist: „Um gezielt Naturschutz betreiben zu können, brauchen wir passgenaue Modelle in den einzelnen Regionen.“

Nachholbedarf gibt es noch beim geplanten Niedersächsische Wiesenvogelprogramm. Die Förderrichtlinie „Wiesenvogelschutz“, die heute in die Verbandsanhörung gegeben worden ist, soll für die Brutsaison 2024 aufgelegt werden. Im ersten Jahr werden fünf Millionen Euro und dann jährlich zehn Millionen Euro zur Verfügung stehen. „Der Wiesenvogelschutz und die Verbesserung der Population der von der landwirtschaftlichen Nutzung abhängigen Vögel der Agrarlandschaft stellen eine große Herausforderung für den Naturschutz, die Landwirtschaft und die Verwaltung in Niedersachsen dar“, erklärte Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies. „Der Niedersächsische Weg sieht vor, ein ambitioniertes Schutzprogramm für Wiesenvögel zu entwickeln. Der bisherige Gelege- und Kükenschutz wird fachlich weiterentwickelt; dafür haben wir ein breites Netzwerk geschaffen, in dem die Landwirtschaft eng mit dem Naturschutz und den Unteren Naturschutzbehörden zusammenarbeitet. Aus den Niederlanden wissen wir, dass die Gründung von Kooperativen ein Erfolgskonzept ist, um den Wiesenvogelschutz effektiv umzusetzen. Dies gilt es nun, auch in Niedersachsen zügig und entschlossen voranzubringen.“ Zudem forderte Hennies „langfristig ausreichend Geld für flexible, regionale Naturschutzkonzepte“ bereitzustellen.

Den „Jahresbericht Niedersächsischer Weg 2023“ ist zu finden unter www.umwelt.niedersachsen.de

Ansprechpartnerin für diesen Artikel

Sonja Markgraf

Pressesprecherin

T: 0511 36704-31

E-Mail-Kontakt