DBV: Ländliche Entwicklung als Stabilitätsanker der EU-Agrarförderung stärken und weiterentwickeln

EU-Bauern bei Agrarstützung Mittelmaß - Foto: landpixel
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(DBV/Berlin/Brüssel). Anlässlich des Treffens der EU-Agrarminister in Brüssel unterstreicht der Deutsche Bauernverband (DBV) erneut die Bedeutung von Investitionen und Förderungen in die Landwirtschaft als Garant für vitale und zukunftsfähige ländliche Räume. Landwirtschaft und ländliche Räume gehören untrennbar zusammen, was sich auch in der künftigen EU-Agrarförderung widerspiegeln muss. Die ländliche Entwicklung ist ein wesentlicher Pfeiler der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), mit dem Investitionen und Innovationen weiterhin intensiv gefördert werden müssen, um die Ressourcen- und Klimaeffizienz der landwirtschaftlichen Betriebe weiter zu stärken. Investitionen für Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Betriebe sollten wieder stärker in den Fokus der EU-Agrarförderung rücken, um den Herausforderungen im globalen Wettbewerb sowie im Umwelt- und Klimaschutz begegnen zu können.

Landwirtschaft und ländliche Räume gehören auch in der GAP zusammen. Entscheidend für zukunftsfähige ländliche Räume sind stabile Infrastrukturen, einschließlich leistungsfähiger, digitaler Netze und eine flächendeckende Landbewirtschaftung. Hierauf sollte bei der ländlichen Entwicklung ein deutlicher Fokus gelegt werden. Bei knappen Budgets ist es erforderlich, in der 2. Säule mit klaren „Spielregeln“ in allen Regionen einen überwiegenden und einheitlich definierten Anteil für agrarstrukturelle Maßnahmen einzusetzen. Für allgemeine öffentliche Aufgaben müssen Finanzierungsquellen außerhalb der EU-Agrarfonds gefunden werden. Zudem ist aus Sicht des DBV zu beachten, dass sich die demografische Entwicklung ländlicher Regionen in Europa und Deutschland sehr unterschiedlich entwickeln wird. Daher müssen regionale Förderpolitiken künftig noch stärker auf ländliche Räume mit hohem strukturellen Anpassungsbedarf ausgerichtet werden.

Die Bewältigung des Generationenwechsels in der Landwirtschaft ist eine große Herausforderung. 44 Prozent der Betriebsleiter in Deutschland sind 55 Jahre oder älter (2020). Aus Sicht des DBV sind künftig deutlich stärkere Anreize und Unterstützungsmöglichkeiten für die Übernahme von Betrieben, aber auch für Existenzgründungen erforderlich. Junge Landwirtinnen und Landwirte benötigen besondere Unterstützung bei ihren Neuinvestitionen, um den Betrieb erfolgreich weiterzuführen und zu modernisieren. Die Niederlassungsbeihilfen sowie die Förderung von Investitionen, Innovationen und Diversifizierungen für angehende Betriebsleiter müssen zielgerichtet ausgeweitet werden, um einen reibungslosen Generationswechsel zu begleiten.

Quelle: DBV-Pressemitteilung vom 15.07.2024