L P D – Deutlich besser als im Vorjahr lief in diesem Jahr für Landwirte und Beratungsorganisationen die Bearbeitung der so genannten Agraranträge. 47.000 Landwirte machen nach Angaben des Landvolkes Niedersachsen von der Möglichkeit Gebrauch, Förderungen aus zwei EU-Agrarfonds zu beantragen. Dazu zählt der Europäische Garantiefonds für Landwirtschaft, auch als 1. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik oder kurz GAP bezeichnet, und der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums oder in Kurzform ELER beziehungsweise 2. Säule der GAP bekannt. Insgesamt wurden allein In Niedersachsen mehr als 160.000 Anträge ausgefüllt, unter anderem für die Basis- oder Greeningprämie, durch Junglandwirte oder Kleinerzeuger. Das Ausfüllen der Anträge bis zum 15. Mai beansprucht im arbeitsreichen Frühjahr stets die volle Konzentration aller Beteiligten. Die Umstellung auf die grafische Antragstellung erforderte im vergangenen Jahr sehr viel Geduld, die neuen Programme liefen nicht rund. Das Grüne Zentrum in Niedersachsen, ein Zusammenschluss aller wichtigen Beratungsorganisationen einschließlich Landvolk und Landwirtschaftskammer, hatte rechtzeitig einen umfangreichen Katalog mit Verbesserungsvorschlägen erarbeitet. Er wurde über das Landwirtschaftsministerium an das Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung weitergegeben und dort abgearbeitet. Geblieben sind allerdings als Schwachpunkte die durch politische Vorgaben aufgeblähten Programme sowie die schwachen Internetleitungen in ländlichen Regionen. Aktuell haben die Betriebsleiter die Möglichkeit, offensichtliche Fehlerquellen wie beispielsweise Überlappungen bei den beantragten Flächen auszumerzen.
Die Land- und Forstwirtschaft erbringt eine Vielzahl von Leistungen, die über die Verkaufserlöse der Produkte nur zu einem Teil finanziert werden. Neben der Erzeugung von gesunden und vielfältigen Lebensmitteln sowie nachwachsenden Rohstoffen übernehmen die Landwirte eine Vielzahl von Leistungen für die Gesellschaft. Als wichtigste Landnutzer tragen sie zugleich eine besondere Verantwortung für den Erhalt von Natur und Umwelt und gewährleisten eine nachhaltige und ressourcenschonende Bewirtschaftung der von ihnen genutzten Fläche. Sie bewirtschaften und pflegen den weit überwiegenden Teil der Landesfläche, erhalten die Infrastruktur im ländlichen Raum und prägen das soziale Gefüge in den Dörfern. Wichtigste Aufgabe bleibt die sichere Versorgung der Bevölkerung mit gesunden und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. (LPD 40/2017)