Afrikanische Schweinepest erreicht die EU

L P D – Bei Wildschweinen in Litauen wurde die Afrikanische Schweinepest (ASP) nachgewiesen. Die Tierseuche hat damit nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes die EU-Außengrenze überschritten. Bereits im Juni 2013 war sie in Weißrussland ausgebrochen. Es wird vermutet, dass die infizierten Wildschweine von Weißrussland nach Litauen gewandert sind. Die seuchenhafte Krankheit ist sehr ansteckend und mit hohen Sterblichkeitsraten bei Wild- und Hausschweinen verbunden. Um das betroffene Gebiet im Dreiländereck Polen – Litauen – Weißrussland wurde gemäß EU-Vorschrift eine Sicherheitszone eingerichtet. Schweinefleisch aus sechs Verwaltungsbezirken darf nicht außer Landes gebracht werden. Um eine Einschleppung in weitere EU-Länder mit allen Mitteln zu verhindern, arbeiten Behörden, Landwirte, Tierärzte und Jäger eng zusammen. Jäger und Amtsveterinäre gehen täglich auf die Suche nach verendeten Wildschweinen. Schweinehalter achten verstärkt auf akute Symptome und müssen diese umgehend den Behörden melden.

Die ASP befällt ausschließlich Wild- und Hausschweine. Für Menschen besteht daher selbst beim Verzehr von infiziertem Fleisch keine Gefahr. Das Landvolk Niedersachsen ruft Reisende und Jäger zu besonderer Vorsicht auf, um eine Einschleppung zu verhindern und hiesige Schweinebestände zu schützen. Da das Virus sehr widerstandsfähig ist, kann es sich in unbehandeltem Fleisch und Fleischprodukten, Blut sowie gepökelten und geräucherten Waren monatelang halten. Schweinefleischprodukte und Jagdtrophäen von Schwarzwild aus Osteuropa sollten derzeit auf keinen Fall über die Ländergrenzen nach Deutschland gebracht werden.

Das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) beschäftigt sich im Rahmen des internationalen Forschungsprojektes „ASFORCE“ mit der Entwicklung und Optimierung von Kontrollstrategien für die Afrikanische Schweinepest. Mit 18 internationalen Partnern suchen die Wissenschaftler nach Ansätzen zur Bekämpfung der Seuche, für die es bisher weder einen Impfstoff noch eine Behandlungsmöglichkeit gibt. Um dabei besser auf Betriebsstrukturen, Handelswege und mögliche Berührungspunkte zwischen Haus- und Wildschweinen eingehen zu können, ruft das FLI schweinehaltende Landwirte auf, an einer Umfrage teilzunehmen. Der Fragebogen wurde an deutsche Gegebenheiten angepasst und kann unter https://fli.bund.de/index.php?id=1522 ausgefüllt werden. Angesichts der aktuellen ASP-Fälle in Litauen hat das FLI die Frist bis zum 15. Februar verlängert. (LPD 9/2014)