Als Landwirt Politik aktiv mitgestalten

Als Landwirt Politik aktiv mitgestalten - Foto: Landvolk
Foto: Landvolk
Bild-Download des Originals: | Web-Version:

L P D – Landwirtschaft und das dörfliche Gemeindeleben vor Ort gehören zusammen. Warum dann nicht auch die Politik auf kommunaler Ebene mitgestalten und mitbestimmen? Am 11. September wird niedersachsenweit in rund 2.200 Kommunen gewählt. Jetzt ist es noch möglich, das passive Wahlrecht zu nutzen. Das Landvolk Niedersachsen ermuntert die Landwirte und Landwirtinnen, sich zur Wahl zu stellen. In den Kommunen werden viele Entscheidungen getroffen, die die Landwirtschaft vor Ort nachhaltig beeinflussen. Daher ist es wichtig, hier mitzureden und mitzuentscheiden. Immer wieder geht es um Aspekte wie Tierwohl, Stallneubau, Umweltfragen, Siedlungsbau oder Infrastrukturmaßnahmen. Themen, die auch in politischen Kreisen oft hoch emotional, manchmal leider auch unsachlich diskutiert werden. Deshalb sollten Landwirte ihr Fachwissen in politische Gremien einbringen und mitentscheiden, was in den Dörfern passiert.

Bernd Schulte-Lohmöller aus Rhede im Emsland engagiert sich seit 1986. Zuerst war er Ortsvorsteher, von 1996 bis 2011 im Gemeinderat und dort Vorsitzender des Bau- u. Umweltausschusses. Im Kreisvorstand der CDU ist er bis heute aktiv. „Gerade in den ländlichen Gemeinden ist die landwirtschaftliche Entwicklung immer wieder ein Thema, angefangen beim Wegebau, über landwirtschaftliche Baumaßnahmen bis zur Infrastruktur. Es ist wichtig, dass auch Landwirte in den Gremien mitentscheiden können“, sagt der Landwirt. Er habe immer versucht, Jüngere zur politischen Arbeit zu motivieren, Erfahrungen zu sammeln und ihren Einfluss in den Gemeinden zu stärken, zieht Lohmöller Bilanz. Schließlich sei Öffentlichkeitsarbeit als Betriebszweig zu betrachten, und dazu gehöre auch die Arbeit in den Kommunalparlamenten. Landwirt Rudolf Meyer ist seit zehn Jahren Kreistagsmitglied im Landkreis Harburg, gemeinsam mit sechs weiteren Landwirten. Das mache sich deutlich bemerkbar, hat er festgestellt: „Die Diskussion um den Landesraumordnungsplan zum Beispiel konnte dadurch sehr sachlich geführt werden. Das ist ein großer Vorteil, wenn Landwirte entsprechend pragmatisch mitdiskutieren können.“ Deshalb fordert Meyer vor allem die jungen Landwirte auf, sich zu engagieren, egal für welche Partei. Am 11. September heißt es also nicht nur „Wählen gehen!“, sondern noch mehr „Wählen lassen!“.

Wie wichtig politisches Engagement ist, zeigt auch die Niedersächsische Landjugend, die sich jetzt dem Bündnis „Wählen ab 16“ angeschlossen hat und mit vielen anderen Jugendverbänden und -organisationen in Niedersachsen ein frühzeitiges Recht auf Mitbestimmung auch auf landes- und bundespolitischer Ebene fordert.  (LPD 29/2016)